Drei und fünf Dioptrien Kurzsichtigkeit sind für seine rundglasige Brille und den Spitznamen "Harry Potter des Turnens" verantwortlich. Seine geschliffene Wortwahl und sein Auftreten brachte ihm den Spitznamen "Professor" ein. Seine extreme Nervenstärke führte zum schönsten Titel: Fabian H a m b ü c h e n (17) wurde in Debrecen Kunstturn-Europameister am Reck.

In der Stunde seines größten Erfolges blieb der in Köln geborene angehende Abiturient bescheiden. "Es hat einfach geklappt", so die kurze Reaktion des 1,61 Meter "kleinen" Fußballfans. Seiner angeborenen Kurzsichtigkeit zuwider bewies er sogleich Weitsicht: "Meine Ziele sind die WM 2007 und die Olympischen Spiele 2008." Dann als 19jähriger: "Und das ist das beste Turneralter."

Gemanagt und trainiert von seinem Vater Wolfgang, turnte der viersprachige Gymnasiast schon als Siebenjähriger in der Trainingsgruppe seines vier Jahre älteren Bruders mit. Schnell war ihm klar: "Mein Vater war Turner, mein Bruder auch, ich bin Turner, und meine Kinder sollen Turner werden." Bundesweit für großes Aufsehen sorgte Hambüchen schon bei Olympia 2004 in Athen, als er erst durch einen Wackler beim Abgang die Bronzemedaille verpaßte. Doch statt zu trauern, imponierte der Teenager durch fröhliche Natürlichkeit: "Das war mein geilster Wettbewerb."