Manchester United steht in der Champions League erneut gegen den FC Porto auf der Kippe. Doch Superstar Cristiano Ronaldo erwartet, dass der Titelverteidiger nicht dasselbe sportliche Schicksal erleidet wie 2004. Arsenal London setzt gegen Villarreal auf seine Heimstärke.

London. Manchester United steht in der Champions League erneut gegen den FC Porto auf der Kippe. Doch Superstar Cristiano Ronaldo erwartet, dass der Titelverteidiger nicht dasselbe sportliche Schicksal erleidet wie 2004. "Wir sind das bessere Team", betonte der Torjäger vor dem Duell am Mittwochabend mit seinen portugiesischen Landsleuten. Die hatten vor Wochenfrist im Old Trafford überraschend ein 2:2 erkämpft und damit gute Chancen, ManU wie vor fünf Jahren aus der Königsklasse (2:1/1:1) zu katapultieren. Da Porto schon ein 0:0 oder 1:1 reichen würde, muss der Tabellenführer der Premier League wohl eine "schwarze Serie" brechen. Entsprechend setzt Coach Sir Alex Ferguson sein Star-Ensemble unter Druck und fordert: "Wir wollen die erste englische Mannschaft sein, die beim FC Porto gewinnt."

Dies dürfte jedoch ein hartes Stück Arbeit werden. Denn schon ein Dutzend Mal erwies sich Portugals Abonnementsmeister im heimischen "Stadion des Drachen" gegen Klubs aus dem Mutterland als unbesiegbar. Umgekehrt ist ManU nach der Champions-League-Triumph-Saison 1998/99 immer in der K.o.-Runde gescheitert, wenn es daheim nicht gewinnen konnte. Doch wie Cristiano Ronaldo ("Wir wollen in dieser Saison alles gewinnen") lässt auch dessen Mitspieler Michael Carrick dieser Fluch kalt: "Wir sind englischer und europäischer Champion und wollen keine der Trophäen aus der Hand geben. Wenn überhaupt, sind wir noch entschlossener als letzte Saison. Wir können jeden schlagen."

Die Möglichkeit einer Niederlage wird aber auch von den meisten "Portistas" nicht einkalkuliert. Der FCP bietet die Bestbesetzung auf, das Estadio do Dragao ist mit 50.399 Besuchern ausverkauft. "Es wäre eine moralische Tragödie, wenn wir nicht weiterkommen sollten", sagte das argentinische Mittelfeld-Ass Lucho Gonzalez. Teamkollege Raul Meireles beteuert: "Zu Hause können wir noch besser spielen (als in Manchester). Ich bin euphorisch und zuversichtlich". Nicht einmal Weltfußballer Cristiano Ronaldo jagt den "Drachen" Angst ein. "Er ist für mich wie jeder andere Spieler", sagte Außenläufer Aly Cissokho.

Auf seine Heimstärke baut auch der FC Arsenal nach dem wertvollen 1:1 beim FC Villarreal. Seit 23 Champions-League-Partien sind die Londoner im Emirates-Stadion unbesiegt und blieben dort zuletzt auch viermal ohne Gegentor, doch ein zum Weiterkommen ausreichendes 0:0 streben sie nicht an. "Wir wollen die Entscheidung suchen. Ich glaube nicht, dass wir eine Mannschaft sind, die auf 0:0 spielen kann", befand Coach Arsène Wenger. Auch dass Abwehrchef William Gallas und Vertreter Johan Djourou wegen Knieblessuren fehlen, schreckt ihn nicht. Wenger: "Ich erwarte, dass sich die Spieler sagen: ’Hör mal, wir haben die Chance aufs Halbfinale. Lass sie uns nutzen.’"

Trotz der schwierigen Ausgangslage gibt sich Villarreal noch nicht auf, sondern strebt die Revanche an Arsenal für den Halbfinal-K.o. 2006 an. "Wir haben bereits im Achtelfinale bei Panathinaikos Athen bewiesen, dass wir uns auswärts für die nächste Runde qualifizieren können", sagte Trainer Manuel Pellegrini. "Die Chance, zu den vier Top-Klubs in Europa zu gehören, spornt uns besonders an." Der wegen seiner gelben Trikots "Yellow Submarine" genannte FCV muss die verletzten Mittelfeld-Strategen Santiago Cazorla und Kapitän Marcos Senna ersetzen. Und obwohl die Generalprobe beim 0:2 gegen Malaga daneben ging, erwartet Pellegrini, dass das vom Bundesliga-Referee Wolfgang Stark geleitete Spiel offen sein wird:"Beide Teams haben eine ähnliche Spielanlage und werden von ihrem Stil nicht abweichen."