Warum reist der HSV so ungerne nach Stuttgart? Wann gelang der letzte Sieg bei den Schwaben? Welche Spieler müssen am Sonntag zuschauen? Abendblatt.de hat vor dem wichtigen Spiel des HSV beim VfB Stuttgart die wichtigsten Informationen und Hintergründe zusammengestellt.

Hinspiel:

Am zehnten Spieltag siegte der HSV in der HSH-Nordbank-Arena gegen den VfB Stuttgart mit 2:0. Nach einem umstrittenen Elfmetertor (Hitzlsperger foulte Jarolim) durch Piotr Trochowski machte Joris Mathijsen mit einem Seitfallzieher aus 16m in der 77. Minute alles klar.

Jubiläum:

Paolo Guerrero bestreitet am Sonntag sein 100. Bundesligaspiel. Der kleine Torkrieger kam zur Saison 2006/07 von Bayern München, wo er in 27 Spielen zehn Tore erzielte. Der Peruaner, der seit Wochen in bestechender Form spielt, absolvierte für die "Rothosen" bislang 72 Spiele und netzte dabei 22 Mal ein.

Bilanz:

Die Auswärtsfahrt nach Stuttgart gehört nicht zu den Lieblingsreisen des HSV. Von den letzten 24 Spielen im Schwabenland konnten die Hanseaten nur zwei gewinnen. Der letzte Sieg gelang in der Erfolgssaison 2005/06 unter Trainer Thomas Doll, als Rafael van der Vaart und David Jarolim mit zwei Distanzschüssen den 2:1-Sieg sicherstellten. Die letzten beiden Partien beim VfB verloren die Hamburger jeweils zu Null (1:0, 2:0).

Sperre:

Wegen seinem unnötigen Platzverweis vor Wochenfrist gegen Hoffenheim kann Kapitän David Jarolim in Stuttgart nicht eingreifen. Nach einer Gelbsperre am 14. Spieltag ist der Tscheche damit zum zweiten Mal in dieser Spielzeit zum Zuschauen verdammt. Beim VfB Stuttgart fehlt Stürmer Cacau gelbgesperrt.

Selten mehr als zwei:

Am vierten Spieltag übernahm der HSV durch einen 3:2-Sieg zu Hause gegen Bayer 04 Leverkusen die Tabellenspitze. Es war das letzte Spiel in der Liga, in dem die Elf von Martin Jol mehr als zwei Tore schoss. In den folgenden 22 Partien netzten Petric, Olic und Co. nie mehr als zweimal ein. Im Uefa-Cup gelang dieses Kunststück dagegen bereits vier Mal.

Verletzungen:

Zum zweiten Mal in Folge muss HSV-Coach Martin Jol auf seine "Abwehrhünen" Guy Demel (Zerrung) und Alex Silva (Faserriss) verzichten. Dazu fehlen die Langzeitverletzten Thimothee Atouba, Romeo Castelen und Bastian Reinhardt. Bei den Stuttgartern fallen Sami Khedira und Yildiray Bastürk mit Blessuren aus.

Die "Knappen:

Allmählich könnte der HSV den Spitznamen "die Knappen" vom FC Schalke 04 erben. Keine andere Mannschaft in der Bundesliga macht es so oft so spannend. Von den 16 Saisonsiegen wurden zwölf mit nur einem Tor Vorsprung erzielt. Damit haben die Hamburger mittlerweile Hertha BSC überholt, das elf seiner 15 Erfolge mit einem knappen Ergebnis erreichte.

Wiedersehen:

Stuttgarts Innenverteidiger Khalid Boulharouz trifft auf seine alten Hamburger Kameraden, wird sich aber wohl mit einem Platz auf der Ersatzbank begnügen müssen. Ob der Niederländer, der beim HSV zwischen 2004 und 2006 eine feste Größe war, seiner Zeit an der Elbe hinterher trauert? Bei seinen Stationen Chelsea London, FC Sevilla und jetzt beim VfB Stuttgart kam er nur selten über die Rolle des Reservisten hinaus.

Siege, Siege, Siege:

Der HSV eilt von Erfolg zu Erfolg. In der Bundesliga hat die Jol-Elf schon 16 Mal das Feld als Sieger verlassen. Keine andere Mannschaft gewann häufiger. Schon jetzt haben die "Rothosen" mehr Dreier eingefahren als in der Vorsaison (14). Hinzu kommen die Erfolge im Uefa-Cup und im DFB-Pokal. Jetzt gilt es in Hamburg, aus dieser tollen Ausgangslage einen endlich wieder einen Titel an die Elbe zu holen.

Erfolgstrainer:

Nicht nur der HSV hat einen Erfolgscoach, auch der VfB Stuttgart. Seit Markus Babbel im November des letzten Jahres das Zepter von Armin Veh übernommen hat, eilen die Schwaben von Sieg zu Sieg. In zwölf Spielen unter Babbel gab es erste eine Niederlage, in der Rückrundentabelle belegt der VfB hinter dem VfL Wolfsburg Platz zwei. Mittlerweile ist klar: Markus Babbel bleibt auch in der kommenden Spielzeit Teamchef der Stuttgarter, nebenbei absolviert er seinen Trainerschein.

Auwärts klingelts immer:

Wann spielt der HSV auswärts endlich zu Null? In allen 13 Ligapartien auf fremdem Platz hat Torhüter Frank Rost mindestens ein Tor kassiert. Auf gegnerischen Plätzen haben die Hanseaten ein Torverhältnis von minus 8! Soll es mit der Meisterschaft klappen, muss diese Schwäche in den verbleibenden vier Auswärtsspielen abgestellt werden.