Trainer Martin Schultze von Titelverteidiger Uhlenhorster HC hat auf der Torhüterposition die Qual der Wahl.

Hamburg. Wenn Johannes Blank sich an den Pfingstsonntag des vergangenen Jahres erinnert, überschlägt er sich fast in Superlativen. "Traumhaftes Wetter, super Spiel, sensationelle Feier", sprudelt es aus dem Torhüter des Uhlenhorster HC heraus. Der heute 27-Jährige hatte an jenem Tag maßgeblich dazu beigetragen, dass sein Hamburger Klub das Finale der mit der Champions League im Fußball vergleichbaren Euro Hockey League (EHL) gegen den HGC Wassenaar aus Den Haag mit 1:0 gewann und sich somit den Premierentitel in der neuen Königsklasse der Krummstockathleten sicherte.

Diesen gilt es nun zu verteidigen. Rund um Ostern stehen auf der heimischen Anlage am Wesselblek die Achtel- und Viertelfinalpartien der diesjährigen EHL-Saison an. In der Runde der letzten 16 bekommt es der UHC am Karfreitag (17 Uhr) mit Bundesligarivale Düsseldorfer HC zu tun. Blank wird erneut versuchen, seinen Kasten sauber zu halten. Dabei hatte der angehende Chirurg gar nicht mit einem Einsatz gerechnet. Seit vergangenem Sommer hat er beim UHC nämlich einen hochkarätigen Konkurrenten: Nico Jacobi, die aktuelle Nummer zwei im Tor der deutschen Nationalmannschaft.

Trainer Martin Schultze entschied sich dennoch für Blank. "Er war eine Nuance vorn", sagt der Coach, der im Falle eines Einzugs ins Viertelfinale am Ostersonntag Jacobi zu seinem Recht kommen lassen will. "Natürlich ist das eine komische Situation", meint Blank. "aber nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen hatte, fand ich die Entscheidung völlig okay." Der erfahrene Torhüter und sein sechs Jahre jüngerer Teamkollege verstehen sich gut - auf und neben dem Platz. Eifersüchteleien gibt es nicht.

Blank hatte sich vor der Saison ohnehin vorgenommen, aus beruflichen Gründen ein wenig kürzer zu treten. Bereits im Herbst war er aber wieder als Nummer eins im UHC-Kasten gefragt, weil sich Jacobi im Training beim Fußballspielen einen Mittelfußbruch zuzog und anschließend mehrere Monate ausfiel. Blank hütete deshalb auch in der Gruppenphase der EHL das Tor, in der sich die "Uhlen" mit einem Sieg und einer Niederlage das Weiterkommen sicherten.

"Auch deshalb hat es Johannes verdient zu spielen", meint Jacobi, der in einem Interview einst scherzhaft als Ziel angab, die Weltherrschaft an sich reißen zu wollen. Ein Siegeszug auf Europas Hockeyplätzen würde beiden Torhütern wohl fürs erste reichen. Das EHL-Finale 2009 steigt am 31. Mai in den Niederlanden. Eine "sensationelle Feier" gibt es schon vorab. Im Cafe Keese auf der Reeperbahn veranstaltet der Uhlenhorster HC am Ostersonntag (22.30 Uhr) die offizielle Players Night, zu der nicht nur Hockeyspieler willkommen sind.