Großer Auftritt der Universum-Boxgrößen bei der Gala zum 25. Geburtstag des Hamburger Boxstalls: Die Stars um Dariusz Michalszewski (Foto) gaben sich die Ehre und rangen Stallchef Klaus-Peter Kohl ein breites Lächeln ab. Sehen Sie hier Bilder von sexy Nummerngirls und anderen Galagästen.

Am Montag hatte er auf der vierten Hamburger Sportgala in der Handelskammer den Ehrenpreis für sein Lebenswerk erhalten, gestern nun feierte Klaus-Peter Kohl (64) in seinem Gym an der Walddörferstraße den 25. Jahrestag der Gründung seines Universum-Boxstalls mit Currywurst, Flammkuchen und Asia Food. Viele Weggefährten waren nach Wandsbek gekommen, um Erinnerungen auszutauschen und neue Projekte zu besprechen. Markus Bott war da, der Erste von Kohls bis heute 32 Weltmeistern, und natürlich - mit lautem "Hallo!" - Dariusz Michalczewski. Der Deutschpole stellte Barbara vor, die er demnächst heiraten will. Es wäre seine dritte Ehe. Seine erste und zweite Frau Dorota, mit der er zwei Söhne hat, verklagt ihn gerade auf Unterhalt. "Ich habe kein Geld, ich bin pleite", jaulte der "Tiger". Regina Halmich, die Box-Queen, schlug daraufhin vor, eine Kollekte aufzustellen. Chuck Talhami, Michalczewskis erster Trainer bei Universum, verstand die Ironie nicht. Er zückte seine Geldbörse. Halmich klärte den Amerikaner auf. In Polen soll Michalczewski ein Millionenvermögen besitzen. Aber noch bevor die Lobreden auf Kohl angestimmt wurden, verließ der Ex-Halbschwergewichts-Weltmeister pöbelnd das Gym, Barbara im Schlepptau.

Vergebens warteten die rund 400 Gäste auf die Klitschkos. Vitali bereitet sich in Österreich auf seinen nächsten WM-Kampf vor, Bruder Wladimir erschien nicht, weil die beiden Weltmeister mit Kohl im Rechtsstreit liegen. Es geht um alte Verträge. Die Ukrainer boxen seit vier Jahren auf eigene Rechnung.

Auch die Stadt Hamburg würdigte Kohls Verdienste. Sportstaatsrat Manfred Jäger übergab Kohl im Ring den Verfassungsportugaleser in Silber. "Sein Engagement reicht weit über die Ringseile hinaus", begründete der CDU-Politiker die Ehrung, "dabei ist das Thema Gewaltprävention bei Jugendlichen ein vorrangiges Thema." Wohltuend sei bei allem sozialen Einsatz seine hanseatische Zurückhaltung. Kohl und viele seiner Boxer engagieren sich für Kinder in Notlagen, für die Aktion "Sport statt Gewalt", für sozial Benachteiligte oder für Opfer von Kriminalität. Der Verfassungsportugaleser war 1956 auf Beschluss des Senats geprägt worden. Über die Vergabe entscheidet der Bürgermeister.

Geboxt wurde auch. Der ehemalige Leichtgewichts-Weltmeister Artur Grigorian, heute Co-Trainer von Fritz Sdunek, lieferte sich mit dem Bulgaren Kirkor Kirkorow - einem Ex-Amateur-Weltmeister - einen Showkampf über sechs Runden und siegte. Kohls Weltmeisterinnen traten unter großem Applaus als Nummerngirls auf.