Als Konzertmeisterin spielt Dorothee Vieth die erste Geige. Dass sie auch im Sport mal eine gewichtige Rolle einnehmen würde, hätte die frühere...

Als Konzertmeisterin spielt Dorothee Vieth die erste Geige. Dass sie auch im Sport mal eine gewichtige Rolle einnehmen würde, hätte die frühere Volleyball- und Tennisspielerin dagegen noch vor wenigen Jahren nicht gedacht. Nach einem Unfall glaubte sie lange Zeit, trotz kaputten Beckens und der Teillähmung in Bein und Gesäß irgendwann wieder laufen zu können. Ihre Gehhilfen wurde Vieth jedoch nicht los. Sie entschied sich fürs Handbiken und gewann 2006 WM-Bronze, nur zwei Jahre nach dem Einstieg in die Radsportdisziplin, bei der die Athleten ihre Vehikel mit purer Armkraft antreiben. Die Blitzkarriere der Flottbekerin hatte damit jedoch noch lange nicht ihren Höhepunkt erreicht.

Im vergangenen Jahr schaffte es die HSV-Athletin zu den Paralympics nach Peking - und holte als 47-Jährige zweimal Bronze. "Wenn ich diese weite Reise schon antrete, will ich auch mit einer Medaille zurückkehren", hatte die ambitionierte Geigenlehrerin vor den Spielen verkündet. Dass es am Ende gleich zwei wurden - umso besser. Auch bei den deutschen Meisterschaften war sie 2008 sowohl im Zeitfahren als auch im Straßenrennen erfolgreich, wurde jeweils Vizemeisterin. Nachdem sie schon in den vergangenen beiden Jahren bei der Sportlerwahl in der Top Ten zu finden war, erkämpfte sie sich jetzt Platz eins.


Wahlergebnis, Frauen: 1. Dorothee Vieth (Handbike/HSV) 16 Punkte (6+10)*, 2. Nicola Ströh (Voltigieren/Jersbek-Wohldorfer RVV) 15 (10+5), 3. Susi Kentikian (Boxen/Spotlight) 14 (8+6), 4. Berit Carow (Rudern/RG Hansa) 12 (3+9), 5. Nicole Seifert (Rollstuhlbasketball/HSV) 12 (4+8), 6. Ninja Duri (Rugby/St. Pauli) 10 (9+1), 7. Simone Kues (Rollstuhlbasketball/HSV) 9 (2+7), 8. Kristina Reynolds (Hockey/HTHC) 9 (5+4), 9. Janne Müller-Wieland ( Hockey/UHC) 9 (7+2), 10. Maren Derlien (Rudern/RG Hansa) 4 (1+3).