Oliver Kahn hat das Schwächeln von Fußball-Rekordmeister FC Bayern München mit Erstaunen registriert. „Dass sich die Bayern in dieser Saison nicht klarer vorne absetzen, wundert mich schon. Bei der Qualität, die in diesem Kader steckt“, sagte der langjährige Kapitän.

München. Trotz der jüngsten Rückschläge sieht Oliver Kahn keine echte Konkurrenz für Bayern München in Deutschland. "Selbst wenn Bayern nur mit 80 Prozent spielen würde, müssten sie trotzdem Meister werden. Schalke scheitert ständig an seinen eigenen hausgemachten Problemen, dem HSV fehlt die Konstanz, Bremen schwächelt und Hertha ist eine Sondersituation", sagte der frühere Nationaltorwart und Bayern-Kapitän in einem Interview mit der Münchner TZ.

Auch Hoffenheim kann sich der 39-Jährige "beim besten Willen" nicht als Bayern-Herausforderer vorstellen: "Das soll nicht respektlos klingen, aber das ist noch kein nachhaltiger Konkurrent für Bayern!"

Kahn wundert aber, dass "sich die Bayern in dieser Saison nicht klarer vorne absetzen. Bei der Qualität, die in diesem Kader steckt." Doch der "Titan" sieht auch etwas Positives an den beiden Niederlagen in der Rückrunde: "Die Bundesliga wäre sonst schon ein bisschen langweilig geworden, wenn der FC Bayern zu dominant wäre."

Der dreimalige Welttorhüter hat auch eine Erklärung für die derzeitigen Probleme bei seinen Ex-Kollegen: "Wenn du auf drei Wettbewerben tanzt, denkst du: Ach, die Meisterschaft nehmen wir nebenher so mit." Die Bayern würden sich "primär auf die Champions League konzentrieren" und dort auch "mit viel mehr Zug spielen".

Die "Wir-werden-eh-Meister"-Mentalität ist für Kahn, der im vergangenen Sommer seine Karriere beendete, nichts Überraschendes: "Das muss so sein bei Bayern! Das ist der Unterschied zu anderen Klubs. Bayern ist es egal, ob das als Arroganz ausgelegt wird."