Die Aufholjagd des VfB Stuttgart unter Teamchef Markus Babbel ist ins Stocken geraten. Bei Hannover 96 mussten die Schwaben mit einem 3:3 (2:2) zufrieden sein. Selbst eine schnelle 2:0-Führung durch Mario Gomez und Martin Lanig reichte nicht zum Sieg.

Hannover. Die Aufholjagd des VfB Stuttgart unter Teamchef Markus Babbel ist ins Stocken geraten. Im Bundesliga-Auswärtsspiel bei Hannover 96 mussten die Schwaben mit einem 3:3 (2:2) zufrieden sein. Selbst eine schnelle 2:0-Führung durch Mario Gomez (7. Minute) und Martin Lanig (22.) reichte den Gästen vor 31 127 Zuschauern nicht zum Sieg. Einen fünfminütigen Blackout kurz vor der Pause nutzte "96" durch Treffer von Jiri Stajner (43.) und Jacek Krzynowek (45.) zum 2:2-Zwischenstand. In der turbulenten Schlussphase erzielten zunächst Mikael Forssell (85.) und dann Thomas Hitzlsperger (87.) in seinem 100. Bundesliga-Spiel die Tore zum insgesamt verdienten Endstand.

Die Schwaben blieben zwar im sechsten Bundesliga-Spiel unter Babbels Regie unbesiegt, hatten sich aber insgesamt mehr ausgerechnet. Babbel musste neben Abwehrchef Matthieu Delpierre (Sprunggelenkverletzung) auch U21-Nationalspieler Sami Khedira (Oberschenkelprobleme) ersetzen. Als neuer Innenverteidiger konnte der Niederländer Khalid Boulahrouz seine Bewährungschance nicht zur vollen Zufriedenheit nutzen. Dennoch erarbeitete sich das VfB-Team dank der Dominanz im Mittelfeld zunächst deutliche Vorteile. Dabei leisteten die Niedersachsen mit eklatanten Fehlern in Abwehr und Mittelfeld unfreiwillige Hilfestellung.

Bereits nach sieben Minuten erzielte Stürmer Gomez nach Vorarbeit des Nationalmannschaftskollegen Hitzlsperger sein elftes Saisontor. Vorausgegangen war ein Ballverlust von Sergio Pinto im Mittelfeld. Nur eine Minute später hätte der VfB-Torjäger das Dutzend vollmachen können. Beim zweiten Stuttgarter Treffer konnte Roberto Hilbert fast ungehindert durch die 96-Hälfte laufen und auf den Torschützen Lanig passen.

Die Niedersachsen benötigte 20 Minuten, um sich vom 0:2-Schock zu erholen. Trainer Dieter Hecking hatte sein Team nach der 1:3-Pleite in Cottbus umgebaut und mehr Leidenschaft und Engagement gefordert. Arnold Bruggink ersetzte den gesperrten Leon Andreasen, und der 39 Jahre alte Routinier Michael Tarnat stand als Linksverteidiger erstmals in dieser Saison in der Startelf. Der Tausch von Abwehrspieler Mario Eggimann gegen Offensiv-Akteur Jan Rosenthal sorgte nach 34 Minuten für einen Ruck im 96-Spiel.

Erste Warnschüsse von Christian Schulz (10.), Frank Fahrenhorst (11.) und Michael Tarnat (17.) blieben ohne Wirkung. Die VfB-Abwehr agierte zu sorglos und erhielt dafür kurz vor der Pause die Quittung. Zunächst schob Stajner eine Krzynowek-Ecke aus kurzer Distanz über die Linie, und dann düpierte der polnische Zugang mit einem exakt gezirkelten Freistoß ins rechte Eck Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann. Im zweiten Durchgang verhinderte Lehmann (71.) mit einer Parade gegen Rosenthal eine möglich Niederlage des Favoriten.