Cabrera ist das verlorene Paradies des Mittelmeers. Seinen Sündenfall erlebte das Natur-Elysium vor der Südküste Mallorcas im spanischen Unabhängigkeitskrieg.
Zehn Kilometer vor der Südspitze Mallorcas liegen die "Ziegeninseln" schroffe Felskleckse im blauen Bett der See. Namen und Vegetationszustand hat der Archipel seinen Hauptbewohnern zu verdanken: wilden Ziegen, die regelmäßig mit unersättlichem Heißhunger das junge Grün der kleinen Eilande abgrasen. Felsig, fjordig und verkarstet ist auch Cabrera, die größte der Ziegeninseln. Gesetzlich geschützt vor Massenbesichtigungen (nur 50 Besucher täglich, strenge Verhaltensregeln) bildet das flache Eiland eines der letzten Naturparadiese des Mittelmeers. Der Fischadler fühlt sich hier ebenso heimisch wie die Korallenmöwe, und in den höheren Gefilden der Insel nisten Wander- und Eleonorenfalken.