Lautlos, aber tödlich wird in einem Schloss bei London geschossen. "Der grüne Bogenschütze" geht um, ein Geschöpf von Krimi-Legende Edgar Wallace. Kein Geringerer als der Hamburger Regisseur Jürgen Roland ("Stahlnetz", "Großstadtrevier") setzte die Geschichte vom Schlossgespenst in Szene. Meistermime Gert Fröbe und weitere gute Schauspieler halfen dabei mit. Schloss Ahrensburg vor den Toren Hamburgs lieferte im Dezember 1960 die perfekte Kulisse für die Roman-Verfilmung. Die dortige Kastellanin verdonnerte das Filmteam dazu, bei den Innenaufnahmen zur Schonung des Bodens in Filzpantoffeln herumzulaufen. Gerd Fröbe spottete daraufhin, die altersschwachen Treppen im Gebäude könnten womöglich sein Gewicht nicht tragen ... "Mit einem Augenzwinkern serviert uns Stahlnetz-Spinner Jürgen Roland, der Hamburger Polizei liebstes Kind, seine erste Edgar-Wallace-Verfilmung", schrieb das Hamburger Abendblatt 1961, als der Streifen in die deutschen Kinos kam. Kleine Späße am Rande sorgten dafür, dass die Anspannung des Publikums für Augenblicke gemildert werden konnte. Bis heute hat der Schwarz-Weiß-Film, dessen Markenzeichen die Einstellungen vom Ahrensburger Schloss sind, von seiner Anziehungskraft nichts verloren: Der Kultstreifen lockt immer wieder Hunderte an den Ort seines Entstehens, wenn er auf der Schlosswiese gezeigt wird - zuletzt beim Open-Air-Kino 2008. Und die Filzpantoffeln? Auch die gibt es immer noch.