Schietwettertipp: Geschichte zum Anfassen bietet das Museumsdorf Cloppenburg

Da der Norddeutsche an sich bekanntlich nicht "aus Zucker" ist, stören beim Besuch des Museumsdorfs in Cloppenburg auch Regentropfen nicht. Die Distanz zwischen den Häusern innerhalb der liebevoll angelegten Ortschaft beträgt meist nur wenige Meter - und innen gibt es eine Menge zu sehen.

Die Zeitreise in die Vergangenheit ist über einen gut markierten Rundgang spannend zu bewältigen. Der ebenso faszinierend wie natürlich und lehrreich angelegte Park mit hohen Bäumen und malerischen Bachläufen präsentiert ländliche Baudenkmäler aus den letzten fünf Jahrhunderten. Das Projekt ist so gestaltet, dass die einzelnen Gebäude wirken, als seien sie gestern verlassen worden. Insgesamt ergibt sich ein fesselndes Bild ländlicher Alltags-, Kultur- und Technikgeschichte.

Nicht nur Kinder machen große Augen, wenn sie die kargen Wohnverhältnisse in gar nicht so lange zurückliegenden Zeiten sehen. In den Haupthäusern lebten Tier und Mensch Seite an Seite auf engstem Raum. In winzigen Bettnischen, den Alkoven, begaben sich nicht nur die Jüngeren auf Stroh zur Ruhe. Über dem offenen Feuer wurde das Essen in einem großen Topf gekocht und in großer Runde verspeist. Urgemütlich sind die "guten Stuben", teilweise mit viel Liebe in den ursprünglichen Zustand versetzt. Das ist Geschichte zum Anfassen für Groß und Klein. Ebenso beeindruckend sind Torscheune, Backhaus, Gänsestall, Zimmereilager, Tischlerwerkstatt, Landarbeiterhaus, Schmiede, Kokerwindmühle, Backhaus oder Blaufärberei. Wer dann noch die Kapelle, die Schule oder das Brauhaus besichtigt hat, wird umso lieber den Dorfkrug anlaufen. Der ist aus der Neuzeit und wird echt bewirtet ...