Hamburg. Am Donnerstag ist ein Mann (20) vor den Augen seiner Familie von Bord eines Kreuzfahrtschiffs gesprungen. Was über den Vorfall bekannt ist.

Erst vor rund einer Woche ist ein 23-jähriger Mann während einer Kreuzfahrt von England nach Hamburg spurlos von Bord des Schiffes „MS Euribia“ verschwunden. Nun kam es erneut zu einem tragischen Vorfall, diesmal auf dem Kreuzfahrtschiff „Liberty of the Seas“ der Royal Caribbean: Am Donnerstagmorgen (4. April) sei ein junger Mann (20) vom Schiff gesprungen, wie die US-amerikanische Tageszeitung „New York Post“ berichtet. Das Schiff habe sich nach einer viertägigen Fahrt in die Dominikanische Republik auf dem Rückweg nach Florida befunden. Aussagen von Augenzeugen zufolge hätten der Vater und der Bruder des Mannes hilflos zuschauen müssen.

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Das Schiff sei zwischen Kuba und den Bahamas gesegelt, rund 92 Kilometer von der nächstgelegenen Insel Great Inagua auf den Bahamas, als sich der Vorfall zugetragen habe. Der Passagier Bryan Sims, der mit dem Mann und dessen Bruder noch eine halbe Stunde vorher in einem Whirlpool gesessen habe, erklärte gegenüber der „New York Post“, dass der Mann offensichtlich betrunken gewesen sei.

Auf dem Weg zu den Aufzügen seien sie auf den Vater und den Bruder des Mannes gestoßen: „Sein Vater hat sich aufgeregt, weil er betrunken war,“ beschreibt Sims. Nur wenige Augenblicke später soll der Mann über Bord gegangen sein.

Vorfall entsetzt Passagiere

Andere Passagiere haben der „New York Post“ berichtet, dass ihnen das Verhalten des Mannes impulsiv erschienen sei – der Mann sei „Hals-über-Kopf“ gesprungen. „Man hörte viel Geschrei und die Crew war sofort da“, sagte eine Passagierin der Zeitung. „Seine Familie war entsetzt, einfach außer sich. Ich kann mir nicht einmal annähernd vorstellen, was sie durchmachen müssen“.

Eine andere Passagierin beschreibt den Morgen nach dem Vorfall: „Der frühe Morgen war definitiv bedrückend, als so viele Menschen aus ihren Kabinen kamen, um auf das Meer zu starren, in der Hoffnung, bei der Suche nach der Person helfen zu können“.

Suche nach dem Mann läuft an

Auf Anfrage der „New York Post“ hat die Royal Caribbean erklärt, dass die Besatzung des Schiffs sofort nach dem Vorfall gehandelt habe: „Die Crew startete sofort eine Such- und Rettungsaktion zusammen mit der US-Küstenwache, die die Suche übernommen hat.“ Die Familie werde nun von einem Betreuungsteam unterstützt. Die Suche nach dem Mann laufe derzeit weiter an.

Wie dem Report der Cruise Lines International Association (CLIA) zu entnehmen ist, kommt es sehr selten zu „Mann-über-Bord“-Vorfällen auf Kreuzfahrtschiffen: zwischen 2009 und 2019 wurden insgesamt 212 Fälle registriert – rund 35 Prozent weniger als im vorherigen Untersuchungszeitraum. Von den 212 Menschen, die über Bord gegangen sind, konnten 48 Personen gerettet werden.

Anmerkung der Redaktion

Aufgrund der hohen Nachahmerquote berichten wir in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Suizidgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen.

Sie erreichen sie telefonisch unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.

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