Ein Berufsleben und fast ein Menschenleben lang wandert Ernst Haller schon – am liebsten im Kleinwalsertal, seiner Heimat. Bei einer Wanderung auf das Gottesackerplateau hat er uns seine Geschichte erzählt – und noch viel mehr.

Mit festem, strammem Schritt wandert Ernst Haller voraus. In kleinen Serpentinen geht es den Berg hinauf, der Weg ist steinig und schmal. Sein Blick schweift über die Landschaft und das Tal weit unten, das an diesem Morgen noch unter einer dicken Wolkendecke liegt, als würde es einmal ausschlafen wollen.

Ernst Haller dagegen ist schon topfit. Der 80-Jährige ist Bergführer im Kleinwalsertal und begleitet uns heute zum Gottesackerplateau. Diese einzigartige, unter Naturschutz stehende Karstlandschaft liegt nördlich des Hohen Ifens und ist am einfachsten über die Ifenbahn zu erreichen. Über Millionen von Jahren hat das Wasser hier auffällige Rillen und Klüfte aus dem Schrattenkalk gelöst. So entstand diese ganz besondere Felsenformation, die Heimat vieler Pflanzenarten ist: Alpenrose, Silberwurz, Woll­gras und vieles mehr – das alles wächst hier unter dem Ifen prächtig.

Während wir weiter nach oben steigen, werden die Wolken immer dichter. Um uns herum liegt eine weiße Wand, die uns von der Welt abzuschotten scheint, wie ein riesiger Wattebausch. „Diese Momente voller Stille liebe ich ganz besonders“, erzählt Ernst Haller. Seit über 70 Jahren wandert und klettert er auf Berge in der ganzen Welt – schon als kleiner Bub musste er regelmäßig hoch auf die Alpe seiner Eltern wandern, das Vieh versorgen und Rahm holen.

Je weiter wir gehen, umso faszinierender wird die Landschaft: Große Felsen ragen in die Höhe, bewachsen von Moosen und Wiesenkräutern. Dann biegt der erfahrene Bergführer plötzlich vom Weg ab und führt uns querfeldein weiter. Leichtfüßig klettert der Mann über jeden Felsen, Geröll und Löcher scheinen ihm nichts auszumachen. Schließlich bleibt er auf einem Felsvorsprung stehen – wir haben das Plateau erreicht.

Vor uns erstreckt sich eine graue Felswüste. Tiefe Spalten und Risse durchziehen das Gestein. Es glänzt an einigen Stellen schwarz vom Regen. Kleine Farne wachsen aus den Rillen empor, ansonsten sind keine Pflanzen zu sehen. Durch die tief hängenden Wolken herrscht eine mystische Stimmung, nur das stetige Plätschern und Tropfen des Wassers ist zu hören. Wir arbeiten uns langsam über die Karstlandschaft voran, Ernst Haller an der Spitze. Ohne ihn hätten wir uns hier sicher verlaufen. Als wir die geschlossene Hütte der Hahnenköpflebahn erreichen, sind wir ziemlich geschafft. So eine Tour wie heute sollte man auf keinen Fall ohne Bergführer probieren“, erklärt der Ernst, während wir uns mit einem mitgebrachten Brot stärken.

Karg und faszinierend: Blick über das Gottesackerplateau
Karg und faszinierend: Blick über das Gottesackerplateau © Hans Wiesenhofer

Andächtig sitzen wir auf einer Holzbank, an die Wand der Hütte gelehnt, genießen die vollkommene Stille. Ernst hat ein zufriedenes Lächeln aufgesetzt und jetzt verstehen wir, was ihn seit 60 Jahren in die Berge treibt – es sind Momente wie dieser.

Die ganze Geschichte und viele weitere finden Sie unter: www.vorarlberg.travel/das-gottesackerplateau-im-kleinwalsertal/

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