Statt weißer Pracht haben viele Wintersportgebiete derzeit nur kahle Hänge zu bieten – und verschieben deshalb ihren Start in die Skisaison.

Oberstdorf/Bozen. Auf Fellhorn und Kanzelwand in Oberstdorf etwa sollte die Skisaison am kommenden Samstag eröffnet werden. Nun visiere man den 10. Dezember an, sagt Jörn Homburg, Marketingleiter der Bergbahnen Oberstdorf. Am Nebelhorn sollen Skifahrer nun ebenfalls erst ab dem 10. Dezember die Hänge hinabwedeln. Für das Walmendingerhorn sei der 16. Dezember als neuer Termin für den Saisonstart vorgesehen, am Ifen soll es einen Tag später losgehen.

Auch auf der Zugspitze musste die für das vergangene Wochenende geplante Eröffnung der Skisaison verschoben werden. Bislang sind die Pisten auf Deutschlands höchstem Berg noch geschlossen. Derzeit reicht die Schneedecke noch nicht aus, um den Skibetrieb zu starten, wie Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn im Internet erklärt.

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Die große Opening-Party hat man in Obertauern schon gefeiert: Die Leningrad Cowboys spielten am vergangene Samstag, sagt Sprecherin Nina Schasching. Aber die Lifte in dem österreichischen Skigebiet stehen noch allesamt still. Die Liftgemeinschaft wolle am Dienstag entscheiden, ob sie am kommenden Wochenende anlaufen. „Im Moment liegt nur ein bisschen Schnee, und für Kunstschnee ist es noch zu warm“, erklärt Schasching. Am Freitag soll es aber schneien.

Auch in Südtirol wurde der traditionelle Saisonstart am 26. November in den meisten Skigebieten abgesagt. „Bei uns scheint noch die Sonne, und es hat 10 Grad“, sagt Sprecherin Dominga Mastroianni. Am Oberritten soll es nun am 2. Dezember losgehen, in den Gebieten Plose und Seis einen Tag später. Und auf dem Ritten werde das lange Wochenende in Italien ab dem 8. Dezember angepeilt. Nur auf dem Kronplatz seien bereits 4 von 46 Pisten geöffnet.

In einigen Skigebieten wird die Saison dagegen trotz fehlenden Naturschnees wie geplant gestartet. In Ischgl rockte am vergangenen Wochenende beim Top of the Mountain Opening Concert das schwedische Duo Roxette. Allerdings sind erst 78 von 238 Pistenkilometern befahrbar. Ein großes Skirennen im Dorf eröffnete am vergangenen Wochenende die Saison in St. Moritz. Laut Marketingchefin Sara Roloff sind derzeit acht Anlagen mit Kunstschneepisten geöffnet.

Auch im Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis kann nach Angaben von Marketingmanagerin Alexandra Hangl die Eröffnung am kommenden Wochenende wie geplant über die Bühne gehen. 15 von 70 Liften und 31 von 204 Pistenkilometern sind in Betrieb – die Beschneiungsanlagen laufen auf Hochtouren. Pünktlich zur Saisoneröffnung habe der Wetterbericht den ersten richtigen Schnee angekündigt. Wegen des derzeit noch eingeschränkten Skivergnügens kostet der Tagesskipass in Serfaus nur 15 statt wie üblich 18 Euro.

Auf den ersten Naturschnee am Wochenende hofft auch das Skigebiet Turracher Höhe in Kärnten. „15 Zentimeter Neuschnee meldet der Wetterbericht“, so Daniela Schusser von den Bergbahnen. Dank Kunstschnee sind derzeit 2 von 14 Liften geöffnet. Die Saisoneröffnung mit einem Suppenfestival soll – egal ob mit oder ohne Naturschnee – am Wochenende wie geplant stattfinden.

Ebenfalls planmäßig eröffnet haben die meisten Skigebiete in Frankreich. Bereits seit Oktober ist Skifahren in Tignes möglich, seit der vergangenen Woche sind Val d'Isère, Val Thorens und Isola 2000 dazugekommen. In vier weiteren Skigebieten ist laut einer Sprecherin des französischen Tourismusbüros die Saisoneröffnung für das kommende Wochenende geplant. In höheren Lagen können Skifahrer in Frankreich bereits auf Naturschnee fahren.