Die historische Landschaft ist von einer Seenkette durchzogen. Im Panorama-Hotel in Warnitz vergisst man schnell Zeit und Welt.

Uckermark. Als ich im Winter mit der Bahn von Berlin nach Stralsund durch die verschneite Landschaft der Uckermark reiste, war ich ganz begeistert von der faszinierenden Umgebung. Und als der Zug den 685 Hektar großen Oberuckersee passierte, war mein Gedanke, dass es in einer so schönen Gegend doch auch ein Hotel geben muss. Einige Monate später wieder vor Ort, machte ich mich auf die Suche und wurde fündig, als ich in dem kleinen Ort Warnitz die Hinweisschilder zum Panorama-Hotel entdeckte und ihnen folgte.

Das Hotel liegt etwa zwei Kilometer vom Ort entfernt in einem Waldstück direkt am Ostufer des Sees. Umgeben von purer Natur und unendlicher Ruhe ist dieser Platz ideal zum Ausspannen. Von dem leicht verwildert wirkenden ersten Eindruck an der Auffahrt sollte man sich nicht irritieren lassen. Hier erfolgt die Liebe erst auf den zweiten Blick. Die kleine Rezeption verrät noch nichts von der Großzügigkeit des Hotels, das über 35 geräumige Zimmer verfügt. Das lang gestreckte Gebäude bietet ausschließlich Zimmer mit Seeblick.

Überraschend groß ist auch der gesamte Gästebereich. So gibt es außer den drei gastronomischen Räumlichkeiten ein Kaminzimmer mit Bar und eine kleine Bibliothek. Der Einrichtungsstil ist italienisch-romantisch ausgerichtet - in so einer Atmosphäre von mediterraner Gemütlichkeit fühlt man sich augenblicklich wohl.

Marko Burmeister und seine Frau Sabine Böttcher, die Inhaber des Hotels, stammen aus der hiesigen Region. "Wir besaßen einen Bungalow am See und haben oft auf dieses Grundstück geschaut, wo sich das in den 70er-Jahren erbaute Ferienbetriebsheim befand", erzählt Sabine Böttcher, die Tourismusmarketing studiert hat. "Es war während der DDR-Zeit ein abgeschottetes Grundstück, nur ausgewählte Kader durften dort Urlaub machen", sagt Andreas Burmeister. Nach der Wende kam es 2001 zur Ausschreibung des T-förmigen Gebäudes. Überglücklich waren die Eheleute, dass ihr Konzept überzeugte und sie den Zuschlag erhielten.

Die Uckermark wird häufig auch als die „Toskana des Nordens“ bezeichnet

Nach kompletter Entkernung erfolgte 2004 endlich die Eröffnung mit zunächst 16 Zimmern. Nach und nach entstanden weitere Ausbauten, Balkone wurden angesetzt und eine Holzvertäfelung auf dem Dach installiert. Die Eigentümer haben alles in Eigenregie entworfen und erstellt. Helle und warme Farben wie Gelb, Creme und Terrakotta herrschen vor. "Wir wollten italienisches Flair in die Uckermark bringen", sagt Sabine Böttcher und nennt als Grund die Tatsache, dass der Landstrich auch als die "Toskana des Nordens" bezeichnet wird. Alle Zimmer sind mit Rattanmöbeln im Landhausstil ausgestattet, besonders reizvoll ist die große Wellness-Suite mit eigener Sauna und Whirlpool sowie Bar und Kamin.

Herzstück des Hotels ist das 1500 Quadratmeter große "Spanorama", dessen Ausstattung als luxuriös bezeichnet werden kann. "Wir wollen die Besucher mit einem breiten Wellnessangebot hierherlocken", ist die erklärte Absicht der Inhaber. Und dies ist auch Grund genug, in der Nebensaison in die Uckermark zu fahren. Schon beim Betreten empfängt den Gast eine harmonische und beglückende Atmosphäre. Durch einen großen Vorraum mit bequemen Sofas gelangt man in die Sauna-Lounge: Kräutersauna mit wechselnden Lichtfarben, Infrarotkabine, Dampfbad und Tageslichtsauna mit Blick auf den See bieten Erholung für Leib und Seele. Im leicht erhöhten Schwimmbad glaubt man, dass der Pool eine direkte Verlängerung des Sees sei. Angesichts der vielen Ruhemöglichkeiten weiß man gar nicht, wo man sich niederlassen soll. Vielleicht auf den gewärmten Liegen im Tepidarium oder doch im Raum mit der Salzkristallwand? Der Ruheraum mit Himmel- und Baldachinbetten ist wohl eher für das romantische Beisammensein zu zweit gedacht. Das Motto für den Spa-Bereich ist ein Ausspruch Mark Twains: "Hier vergessen Sie nach zehn Minuten die Zeit und nach 20 Minuten die Welt."

+++Schloss Herrenstein - Ausflug in Fontanes Uckermark+++

Zum Start in den Tag wird ein reichhaltiges Frühstücksbüfett mit ungewöhnlichem Angebot offeriert: Algen, asiatischer Salat, Trockenfrüchte und eine große Käseauswahl sowie verschiedene Chutneys wie Ingwer-Apfel und Apfel-Karamell. Und wo gibt es schon Bio-Mandel-, Erdnuss-, Nougat- oder Sonnenblumenkernmus als Aufstrich? Dazu sitzt man in einem gemütlichen Raum auf ledernen weißen Stühlen.

Leider nicht so heimelig wirkt der große Raum, in dem sich das Restaurant befindet. Dieses Problem sehen auch die Betreiber, "aber bei 30 Hochzeiten im Jahr und vielen anderen Feierlichkeiten benötigen wir einen Festsaal, der sich nur hier unterbringen lässt", sagt Burmeister. Dafür entschädigt das gute Essen. Der Fisch zum Beispiel lässt nichts zu wünschen übrig; er schmeckt, als ob er soeben im See gefangen wurde.

Zur Erkundung der Umgebung stehen Fahrräder zur Verfügung. Wer sich aufs Wasser begeben möchte, kann Kanu, Kajak, Ruderboot oder eine Jolle mieten. Auf Holzliegen genießt man die Ruhe - untermalt vom Glucksen des Wassers.

Das Panorama-Hotel ist auf einem guten Weg, in dieser zauberhaften Gegend seinen festen Platz als bedeutendes Haus einzunehmen.