Die Inhaber des Seehotels Huberhof haben etwas Heimat mitgebracht. Schon beim Betreten des Fachwerhauses, wird einem ganz bayerisch zumute.

Das Fachwerkhaus in den freundlichen Farben fällt auf. Beim Betreten wird man an eine urige bayerische Pension erinnert, was wenig verwundert, denn die heutigen Besitzer stammen tatsächlich aus dem Bayerischen Wald. "Was hat Sie denn in die brandenburgische Einsamkeit verschlagen?", ist die erste Frage an Gertraud und Andreas Huber. Die Antwort verblüfft etwas: "Eines Tages kam ein Flüchtling aus der DDR in unsere Heimat. Er behauptete, er komme aus der schönsten Gegend Deutschlands - der Uckermark. Davon hatte ich noch nicht gehört. Nach der Wende fuhr ich hierher und war begeistert", erzählt Andreas Huber. Da es damals in der Gegend für den Bauingenieur viel Arbeit gab, gründete er ein Büro in Prenzlau und pendelt seither zwischen Bayern und Brandenburg.

Auf der Suche nach einem Wohnhaus fand er das Gebäude in Seehausen. Der Name des Ortes gefiel ihm. "See und Haus, davon träumt doch jeder, da haben wir nicht lange gezögert", sagt Andreas Huber. Nach einem Crashkurs in Gastronomie und dem Besuch einer Hotelfachschule übt seine Frau seit 1993 ihre neue Tätigkeit aus. "Wir haben das Haus dem Stil der Umgebung angepasst, wobei unser bayerisches Lebensgefühl mit eingebracht wurde wie im Innenhof, einem der schönsten in der Uckermark", sagt Gertraud Huber stolz. Mittlerweile habe sie sich eingelebt und vermisse Bayern nicht mehr.

Der gastronomische Bereich ist der Schwerpunkt des Hauses. In der "Stube" wird gutbürgerliche Küche geboten, die nicht abgehoben und mehr landestypisch als bayerisch ausgerichtet ist. "Die Küche macht uns die Betten voll", sagt die Hausherrin, "und wegen des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses haben wir schon viele Stammgäste."

Die 25 Zimmer hat sie individuell im Laura-Ashley-Stil eingerichtet, "und nicht im bayerischen Holzhackerstil", wie sie betont. Viele Möbelstücke stammen aus Familienbesitz.

Mittlerweile findet die Uckermark immer mehr Freunde, einige Prominenz hat sich hier mit Zweitwohnsitzen niedergelassen. Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit gehört ebenso dazu wie die ehemalige Eiskunstläuferin Kati Witt, Moderator Dieter Mohr und der Optiker Günther Fielmann.