Der Kreis-Elternvertreter bietet sich als Vermittler zwischen Delingsdorfer Kita und Familie Pries an, deren vierjähriger Sohn aus der Kita geworfen wurde.

Delingsdorf/Ahrensburg. In den Streit um Butterkekse in der Delingsdorfer Kita Lütten Hus hat sich nun der Kreis-Elternvertreter eingeschaltet. Der Ahrensburger Andreas Hausmann möchte zwischen Familie Pries, deren Sohn Thore aus dem Kindergarten geworfen wurde, und der Gemeinde als Träger des Kindergartens vermitteln. "Zurzeit hat scheinbar keine der Parteien das Wohl des Kindes im Auge", sagt Hausmann. Thore sei derjenige, der unter der Situation leide.

Wie berichtet, war zwischen Karola und Christian Pries und der Kitaleitung ein Streit ausgebrochen, der Anfang März in der Kündigung des Betreuungsplatzes für Thore, 4, mündete. Zuvor hatten sich die Eltern beschwert, weil die Leitung der "zuckerarmen Kita" Thore den Verzehr von mitgebrachten Butterkeksen verwehrt hatte.

Er kenne ähnliche Regeln aus anderen Kitas im Kreis, sagt Hausmann. "Es gibt meistens feste Vereinbarungen für den Verzehr von Süßigkeiten. Zucker kann sich auf Kinder mit ADHS negativ auswirken, was wiederum die Dynamik innerhalb der Gruppe stört."

Solche Regeln seien sinnvoll und müssten von den Eltern eingehalten werden. Darüber hinaus könnten sich diese Vorgaben auch nachhaltig positiv auf das Verhalten der Kinder zuhause auswirken. "Vor diesem Hintergrund ist es mir unerklärlich, dass sich in Delingsdorf ein solcher Streit entwickeln konnte", sagt Hausmann. Gegenseitiges Vertrauen sei dringend erforderlich.

Die Entscheidung, das Betreuungsverhältnis mit zwei Wochen Vorlaufzeit zu kündigen, sei "kritisch". Der kurzfristige Rauswurf sei "schlechter Stil" und gehe allein zu Lasten des Kindes. Nicht nachvollziehbar sei zudem die Kündigung zu diesem Zeitpunkt. Hausmann: "Es wäre sinnvoll gewesen, das Betreuungsverhältnis bis Ende des Kindergartenjahres aufrechtzuerhalten. Es wundert mich, dass es in Delingsdorf keine Kündigungsfrist von mindestens zwei Monaten gibt." Diese Handhabe kenne er aus anderen Institutionen, zum Beispiel aus Ahrensburg.

Bis ein neuer Kitaplatz gefunden ist, wird Thore zuhause von seinen Großeltern betreut. "Es wäre wünschenswert, dass sich beide Parteien besinnen und der Junge wieder seinen gewohnten Kindergarten besuchen kann", sagt Hausmann, der sich als Vermittler zwischen Eltern und Gemeinde anbietet.

"Ich habe die starke Hoffnung, dass wir gemeinsam doch noch eine Lösung finden können", sagt der Elternvertreter, der betont, der Kreis Stormarn sei in Sachen Kinderbetreuung im landesweiten Vergleich sehr gut aufgestellt. Hausmann: "Schon aus diesem Grund ist es mir wichtig, dass wir auch in diesem schwierigen Fall einen Weg finden, das Problem zur Zufriedenheit aller lösen zu können."