Martina Denecke gibt dieser Tage mehr denn je zuvor Rätsel auf. Oststeinbek ist mitten im Abwahlkampf.

Und die Frau, um die es geht, die suspendierte Bürgermeisterin Denecke, die müsste jetzt eigentlich kämpfen. Und zwar um ihr Amt. Kämpfen in diesem Sinne hieße: um verloren gegangenes Vertrauen werben bei den Bürgern, bei den Politikern, bei Funktionsträgern in Vereinen und Verbänden, nicht zuletzt bei den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus.

Martina Denecke hätte dafür persönliche Gespräche suchen können, etwa auf der Straße, an Infoständen oder bei Versammlungen. Womöglich hätte sie Oststeinbeker mit ihren Argumenten sogar überzeugen und für ihre Standpunkte einnehmen können.

Sie hat es nicht mal versucht. Martina Denecke wahlkämpft anders als andere - mit Guerillataktik und in Heckenschützenmanier. Die Versammlungen, auf denen sie überzeugen könnte, versucht sie zu verbieten. Die Menschen, deren Vertrauen sie zurückgewinnen müsste, diffamiert sie reihenweise in einem sogenannten Interview, das im Internet veröffentlicht worden ist. Gesehen hat sie kaum noch jemand in Oststeinbek.

Mag sein, dass das ihr ganz persönlicher Stil ist. Das Rätsel Denecke aber löst diese Erklärung nicht. Denn welches Ziel verfolgt sie? Statt Gräben zuzuschütten und zu überwinden, hat Martina Denecke sie in jüngster Zeit nur noch tiefer ausgehoben. Eine Rückkehr ins Bürgermeisterbüro jedenfalls erscheint so undenkbar.