Eltern und auch Gemeindevertreter in Siek haben das Vertrauen in die Kirche als Träger des Kindergartens verloren. Dafür haben unverlässliche Betreuung und mangelnde Kommunikation über die Jahre hinweg gesorgt. Es war richtig vom Bürgermeister, die Eltern nun in die Diskussion einzubeziehen. Denn sie sind in erster Linie betroffen. Von einer zuverlässigen Betreuung hängt nicht nur die soziale Entwicklung ihrer Kinder ab, sondern oft auch ihre eigene berufliche Existenz.

Die Vorwürfe der Eltern sind nachvollziehbar. Die Kirche ist mit dem Kindergarten offenbar überfordert. Trotzdem klammert sie sich weiterhin an ihre Trägerschaft. Der Vorstand räumte zwar ein, in die Zukunft schauen zu wollen, konstruktive Lösungsvorschläge blieben jedoch aus. Die Forderung der Elternvertreter, dem Träger eine Frist zu setzen, ist richtig. Denn auch wenn die Kirche seit mehr als 40 Jahren die Kindergarten-Leitung innehat, sind der Vorstand Marten Gereke und die Leiterin Claudia Barg erst seit Januar im Amt. Sie sollten eine Chance erhalten, das Vertrauen der Eltern zu gewinnen.

Erste Gespräche zur Erstellung eines Konzeptes wurden laut Pastor Schack geführt. Das zeigt guten Willen. Sollte bis zum 28. Februar jedoch kein zufriedenstellendes Ergebnis vorliegen, muss der Kirchenvorstand die Konsequenzen ziehen. Dann ist es an ihm, sich freiwillig aus der Kindergarten-Leitung zurückzuziehen und damit eine Entscheidung zum Wohl der Kinder zu treffen.