Ist die Kreisverwaltung leichtfertig mit Steuergeldern umgegangen? Diese Frage steht seit ein paar Tagen im Raum - ausgelöst durch einen jungen Mann, der offenbar über Jahre hinweg in die Kasse gegriffen hat, ohne dass es im Kreishaus aufgefallen ist.

Wie lange hätte er dieses Spiel noch weitertreiben können, wenn nicht plötzlich ein neues Geldwäschegesetz die Banken zur Mitarbeit gezwungen hätte? Die ehrliche Antwort lautet offenbar: ewig. Wenn der Angestellte seit möglicherweise zehn Jahren hat betrügen können, dann kann das nur heißen, dass sein Tun und Lassen hausintern seit zehn Jahren nicht mehr gründlich überprüft worden ist. Für einen Mitarbeiter in der Kreisfeuerwehrzentrale oder in der Bußgeldstelle mag das angehen - aber nicht für einen Mann, der im Jugendamt Monat für Monat erhebliche Geldbeträge bewegt. Und der dazu auch noch das Computersystem selbst betreut, das er für diese Auszahlungen nutzt.