Der Aprilscherz steckt in der Krise. Das hat der Bonner Kulturanthropologe Gunther Hirschfelder herausgefunden. Und das ist kein Witz.

Ohnehin ist mit Krisen aller Art im Allgemeinen nicht zu spaßen. Und diese im Besonderen ist ohnehin viel zu ernst für einen Witz. Denn der Wissenschaftler hat entdeckt, dass es die Angst vor einer Blamage sei, die uns vom Scherzen abhält. Stellen Sie sich vor, es wird April, und keiner lacht. Stattdessen sind verständnislose Augenpaare auf Ihr Gesicht gerichtet, das sodann zunehmend an Röte gewinnt. Versagensängste statt Frühlingsgefühlen im April - das muss sich heute wirklich niemand mehr antun. Da lassen wir doch lieber scherzen - im Fernsehen, von Leuten, die so tun, als ob jeden Tag 1. April sei. Das Nachsehen hat der echte 1. April, nach fast fünf Jahrhunderten der Schenkelklopferei ein Auslaufmodell. Der Aprilscherz steckt in der Krise. Und ich gehe jetzt zum Lachen in den Keller.