Bei dieser Nachricht stehen nicht nur Tierfreunden die Haare zu Berge: Weil sie sich offenbar anders nicht zu helfen wussten, haben Polizisten einen Hund absichtlich überfahren und tödlich verletzt.

Warum sie die in der Silvesternacht sicher wenig befahrene Autobahn 1 nicht für kurze Zeit sperrten, um das Tier zu fangen oder zu verscheuchen, darauf gab es am Freitag keine befriedigende Antwort. Nur so viel: "Aus polizeilicher Sicht lief der Einsatz korrekt." Die Empörung der Tierschützer ist allzu verständlich. Nicht nur die Art und Weise, wie der Hund zu Tode kam, löst Entsetzen aus. Auch die Taktlosigkeit und Gefühlskälte, die das Landespolizeiamt mit seiner Schadenersatzforderung an den Tag legt. Die Autobahnpolizisten mögen sich gesetzestreu verhalten haben. Und nach Abwägung aller Gefahren gab es vielleicht wirklich keinen anderen Ausweg. Aber mussten bei der bedauernswerten Hundehalterin nun durch mitleidloses Amtsdeutsch auch noch alte Wunden aufgerissen werden? In solchen Fällen ist mehr Einfühlungsvermögen angebracht. Und in diesem Fall eine Entschuldigung.