In unserer Serie stellen wir Betriebe in Stormarn vor. Für diese Folge hat sich Reporterin Janina Dietrich in Bad Oldesloe bei Delikatessen Peters umgesehen.

Stormarn. Es gibt Leute, die extra wegen unserer selbst gemachten Erbsensuppe kommen", sagt Frank Firzlaff (39), Filialleiter bei Delikatessen Peters. Die hausgemachte Erbsensuppe, in Dosen abgefüllt, ist eine der Spezialitäten, die das Feinkostgeschäft in der Oldesloer Innenstadt anbietet. Firzlaffs Stellvertreter Manfred Gadow (59) ergänzt nicht ohne Stolz: "Wir verschicken sie sogar bis nach Süddeutschland."

"Deli Peters", wie das Geschäft von vielen Oldesloern genannt wird, gibt es bereits seit 1926. Im Laufe der Zeit ist es immer größer geworden. Außer der Suppe stellen die Mitarbeiter auch Würstchen und Aufschnitt selbst her. Das Schweinefleisch beziehen sie vom Hof des Bauern Thomas Hoff in Rethwischhöhe. Verarbeitet wird es dann in der hauseigenen Wurstmanufaktur, die sich ebenfalls im Innenstadtgebäude befindet. Einer der Fleischer ist Stephan Hartung. "Ich bekomme die Schweine von der Schlachterei, zerlege sie und verarbeite sie zu Wurst", sagt der Oldesloer, der bereits seit 18 Jahren bei Delikatessen Peters angestellt ist. Auch um die Herstellung der hauseigenen Erbsensuppe kümmert sich Hartung. "Wir kochen jede Woche 120 Liter", sagt er und zeigt auf einen riesengroßen Behälter, der randvoll mit Suppe gefüllt ist.

Heino Hoffmann arbeitet seit 1987 bei Delikatessen Peters. "Mir gefällt der Kontakt zu den Kunden", sagt Hoffmann, der seit neun Jahren die Fleischabteilung leitet. Seine Abteilung unternimmt auch privat öfter etwas zusammen. "Kürzlich sind wir beispielsweise zusammen essen gegangen", berichtet er.

In den 23 Jahren, die er bereits bei Delikatessen Peters arbeitet, habe sich einiges verändert. "Die Kunden werden anspruchsvoller", sagt der 45-Jährige. "Die Qualität muss immer besser werden." Und wie sieht es mit Schwierigkeiten aus? "Die gibt es immer", sagt Hoffmann. Beispielsweise, wenn er Spanferkel liefern solle. "Die Öfen schalten sich in der Nacht automatisch über eine Zeitschaltuhr ein." Aber wenn das nicht passiere, weil zum Beispiel kurzfristig der Strom ausgefallen sei, gebe es Probleme. Hoffmann: "Dann komme ich morgens um 6 Uhr ins Geschäft, und nichts ist fertig. Hinterher kann man sich tausendmal beim Kunden entschuldigen, aber er versteht es trotzdem nicht."

Delikatessen Peters verkauft aber nicht nur Erbsensuppe und Fleischprodukte, sondern auch Käse, Pralinen, Wein. Und alle möglichen "gewöhnlichen" Artikel. Zudem bietet das Unternehmen einen Party- und auch einen Lieferservice an.

Um die Organisation des Lieferservices kümmert sich Christian Schmidt. Die Kunden können im Geschäft einkaufen und sich die Ware dann nach Hause bringen lassen. Oder telefonisch Bestellungen aufgeben. An normalen Tagen müsse er sich um etwa 15 Lieferungen kümmern, freitags und sonnabends könnten aber auch bis zu 40 Anfragen eintreffen. Seit 1993 arbeitet der 37-Jährige bereits bei Delikatessen Peters. Er sagt: "Die Einkaufs- und auch die Essgewohnheiten haben sie verändert." Die Leute kauften zu anderen Uhrzeiten ein als früher. Außerdem sei die Nachfrage nach Fertiggerichten gestiegen. "Man muss mit der Zeit gehen und neue Sachen ausprobieren", sagt Schmidt, der sichtlich Spaß an seinem Beruf hat. Wenn er aus seinem Berufsalltag erzählt, strahlt er über das ganze Gesicht: "Es gibt ganz viele Kleinigkeiten, die ich unter einen Hut kriegen muss." Die einzelnen Handgriffe seien nicht schwierig, aber alles zusammenzubringen - das sei die Kunst. Und wohl auch die Herausforderung, die er so liebt. "Die Leute sehen nur einen Mann, der in einem weißen Mantel umherläuft. Aber es muss so viel gemacht werden", sagt Schmidt und zeigt auf die vielen Kartons voller Lebensmittel, die heute noch an die Kunden geliefert werden müssen.

"Die Arbeit soll doch ein bisschen Spaß machen", sagt auch Ilona Sepke. "Und das ist hier der Fall." Die 57-Jährige ist seit sechs Jahren Kassiererin bei Delikatessen Peters. "Wir haben hier einen sehr netten Kundenkreis." Über ihre Kunden wisse sie eine Menge. Die Kassiererin: "Ich kann viele mit Namen ansprechen. Das ist für beide Seiten schön." Von einigen werde sie sogar privat eingeladen. "So etwas kannte ich vorher gar nicht", sagt Sepke, die immerhin 40 Jahre Erfahrung als Kassiererin vorweisen kann.

An ein Erlebnis erinnert sich Ilona Sepke besonders gern: "Es war in der Adventszeit, und an den Kassen standen lange Schlangen. Plötzlich kam eine Kundin und stellte allen Kassierern einfach so einen Kaffee hin", berichtet Sepke, die mittwoch-, freitag- und sonnabendvormittags am meisten zu tun hat. "Da kann ich kaum aufschauen." Nachmittags sei es dafür meistens wesentlich ruhiger: "Da kommen dann auch viele ältere Leute, die mir wirklich ihr Herz ausschütten."