Warum wird eigentlich von mir verlangt, dass ich Zwangsmitglied des Gewässerverbandes Ammersbek-Hunnau werde?

Der Verband will von allen Grundeigentümern in seinem Gebiet Beiträge bekommen. Nach mehreren Rechtsstreitigkeiten ist die Zwangsmitgliedschaft angeblich der juristisch einwandfreie Weg, zu dem Geld zu kommen.

Warum habe ich vorher noch nie etwas von diesen Gewässerpflegeverbänden gehört?

Die Verbände gibt es seit rund 30 Jahren. Die Beiträge wurden aber bis jetzt von den meisten Kommunen selbst getragen. Beispiel Ahrensburg: Dort haben bis Ende 2002 die Stadtbetriebe Ahrensburg eine zusammengefasste Beitragssumme an den Gewässerpflegeverband gezahlt. Nachdem der Landesverband der Wasser- und Bodenverbände das moniert hatte, sollte ab 2003 jeder Grundeigentümer bezahlen. Dazu kam es nicht, weil die Stadt Ahrensburg einen neuen Vertrag mit dem Verband schloss und erneut die Kosten übernahm. Diesen Vertrag hat der Verband dann zum Ende 2008 gekündigt. Grund: rechtliche Bedenken. Der Verband will nun jeden Grundeigentümer zum Mitglied machen.

Welche Region ist betroffen?

Zum Verbandsgebiet gehören neben Ahrensburg, Ammersbek, Bargteheide und Großhansdorf ganz oder teilweise auch Delingsdorf, Elmenhorst, Großensee, Jersbek, Hammoor, Hoisdorf, Lütjensee, Siek, Todendorf und der Steinburger Ortsteil Sprenge.

Kann ich mich gegen die Mitgliedschaft wehren?

Ja. Jeder Grundeigentümer kann innerhalb von vier Wochen nach Erhalt des Schreibens Widerspruch einlegen.

Wie kann ich Widerspruch einlegen?

Mit einem formlosen Schreiben an die Kreisverwaltung.

Wie teuer ist die Mitgliedschaft?

Sie kostet sechs Euro im Jahr.

Hängt die Höhe der Gebühr von der Größe meines Grundstücks ab?

Nein. Die Kosten sind gleich.

Wo sitzt der Gewässerpflegeverband Ammersbek-Hunnau?

Er wird von der Amtsverwaltung Bargteheide-Land mitverwaltet (Eckhorst 34 in Bargteheide). Verbandsvorsteher ist Hans-Jürgen Wriggers.

Was macht der Verband mit meinem Geld?

Er sorgt unter anderem dafür, dass Bäche und Flüsse nicht verlanden, was dazu führen würde, dass bei Regenfällen Landstriche überflutet werden würden. Auch für Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität ist er zuständig.

Wie viele Gewässerpflegeverbände gibt es überhaupt im Kreis Stormarn?

Zehn.

Welche Städte und Gemeinden haben sich bisher dazu entschieden, die Kosten für die Bürger zu übernehmen?

Großhansdorf will es tun, Bargteheide ebenso. In Ahrensburg entscheidet am kommenden Montag die Stadtverordnetenversammlung, ob man diesen Beispielen folgen wird. Andere Gemeinden haben das Thema ebenfalls auf der Tagesordnung. Der Gewässerpflegeverband Ammersbek-Hunnau hat den Kommunen mitgeteilt, dass er bis zum Mittwoch, 16. Dezember, eine Auskunft darüber haben möchte, wer die Kosten übernehmen will.