Jasper von Buchwaldt ließ das Jersbeker Herrenhaus um 1617/20 errichten. Der Jersbeker Park entstand gut 100 Jahre später von 1726 bis 1740 im Auftrag von Bendix von Ahlefeldt. Dieser Gutsherr, der durch Heirat in die Familie gekommen war, ließ auch den Eiskeller bauen - die damals modernste Möglichkeit der Lebensmittellagerung. Ein Schwerpunkt der Arbeit auf dem Gut im 18. Jahrhundert war die Milchwirtschaft. Außerdem wurde gerodet und Holz verkauft. 1960 übernahm Cay-Friedrich von Bethmann Hollweg (1933-1991) das Gut, als Enkel von Theodor Graf von Reventlow. Nach der Bodenreform 1947 war Jersbek mittlerweile auf die Hälfte verkleinert worden. Bethmann Hollweg wurde Besitzer von rund 750 Hektar. Die meisten Ländereien sind inzwischen verpachtet. Der Anfang war weit prunkvoller. Als das adlige Gut Jersbek 1588 nach dem Tod von Jasper von Bockwolde und der Teilung seines Gutes Borstel entstand, umfasste der Komplex noch 5900 Hektar. Laut Erbvertrag gehörten dazu auch die Dörfer Bargfeld, Elmenhorst, Nienwohld, Rade, Wulksfelde und der Hof Stegen. Die Güter blieben in mehr als 400 Jahren im Eigentum von nur sieben Familien: von Buchwaldt, von Ahlefeldt, von Oberg, von Cossel, Thierry, von Reventlow und eben von Bethmann Hollweg. Das zeigt, dass die Gutsherren wirtschaften konnten und Zwangsverkäufe die Ausnahmen blieben. Die Jersbeker Anlage mit Allee, Park und den Gutsgebäuden ist einmalig in Stormarn.