Der Vorhang ist längst gefallen. Am 5. September versuchte der aus einer RTL-Castingshow hervorgegangene Swing-Sänger Anthony Bauer letztmalig, dem Oststeinbeker Musentempel Leben einzuhauchen.

Es hat nicht geklappt - an jenem Sonnabend nicht, und zuvor auch nicht. Die Idee, in der Gemeinde ein professionelles Theater zu etablieren, hatte von Anfang an etwas Operettenhaftes. Knut Schakinnis, der Impressario aus Bremen mit seinem Boulevardtheater, mit seinen gern auch mal unter der Gürtellinie liegenden Geschichtchen, passte einfach nicht ins ruhige Oststeinbek. Schlimmer noch: Die Wochenendvorstellungen verhinderten, dass die Bürger das Haus nutzen konnten: für Hochzeiten, für Feiern, für Jubiläen, für Musik. Ein "kulturelles Zentrum", wie es sich die Mehrheit der Gemeindevertreter wünschte, hat sich dort nie entwickeln können. Nun gibt es eine zweite Chance - aber sie kommt die Gemeinde teuer zu stehen.