Martin Habersaat (SPD, 32) aus Barsbüttel und Mark-Oliver Potzahr (CDU, 39) aus Reinbek wären Neulinge im Landtag. Aber sie sind gestandene Kommunalpolitiker. 1998, als Potzahr erstmals in den Kreistag gewählt wurde, trat Habersaat in die SPD ein. 2003, als Potzahr den Vorsitz des Jugendhilfeausschusses übernahm, wurde sein Kontrahent Kreistagsabgeordneter. Seit 2004 ist Habersaat Vorsitzender der Stormarner SPD. Potzahr ist seit 2003 Mitglied des CDU-Kreisvorstands.

Beide haben Abitur gemacht (Potzahr am Reinbeker Sachsenwaldgymnasium, Habersaat am Gymnasium Marienthal in Hamburg), beide haben studiert. Potzahr brach das Lehramtsstudium in Kiel ab, weil er an der Berufsaussichten zweifelte, und arbeitet nun bei Shell in Hamburg als Teamleiter im Kundenservice. Habersaat brachte sein Lehramtsstudium zu Ende und unterrichtet am Emil-Krause-Aufbaugymnasium in Hamburg. Beide sind ledig, und beide wollen nun den nächsten Schritt auf der politischen Karriereleiter machen und den Landtagswahlkreis 34 gewinnen. Im Gespräch wirken die Kontrahenten konzentriert. Beide pflegen einen sachlichen Austausch von Argumenten, die mit einer Prise Humor vorgetragen werden. Politik, das ist zu spüren, macht den Kandidaten Spaß. Hier bewerben sich Zwei, die Lust auf den Landtag haben.

Aus Kieler Sicht fällt die Einschätzung der beiden Kandidaten sehr unterschiedlich aus. Martin Habersaat ist als Kreisvorsitzender in der Landes-SPD bekannt. Er gehört zwar nicht zur ersten, aber doch zur zweiten Garde der Hoffungsträger, die in einigen Jahren in wichtigere Positionen auf Landesebene nachrücken könnten.

Mark-Oliver Potzahr wird in der Landes-CDU eher als Außenseiter gesehen. Auf den Landesliste musste er sich mit dem aussichtslosen Platz 40 begnügen. In der Jungen Union Stormarn, deren Ehrenvorsitzender er heute noch ist, galt er als kritischer, eher liberaler Kopf.