Jugendliche trinken sich ins Koma, Eltern können oder wollen dies nicht verhindern - und die Solidargemeinschaft aus allen Versicherten soll die teure Behandlung bezahlen. Das klingt ungerecht? Ist es aber nur auf den ersten Blick.

Denn es ist ja gerade das Prinzip unseres Gesundheitssystems, dass alle Krankenversicherten ausreichend medizinisch versorgt werden. Auch wenn sie es sich aus eigenen Mitteln nicht leisten können. Wer Eltern die Behandlung ihrer alkoholisierten Kindern bezahlen lassen will, stellt das ganze System in Frage. Sollten sich dann nicht auch Raucher, Skifahrer, Bungeespringer auf eigene Kosten behandeln lassen? Das ist sicher kein realistischer Weg. Dennoch ist klar, dass Eltern für ihre Kinder Verantwortung tragen. Sie sollten frühzeitig eingreifen - bevor ihre Sprösslinge mit Wodka abgefüllt im Krankenhaus landen. Die Kosten kann die Gemeinschaft übernehmen, die Verantwortung nicht.