Die Bilder sind erschreckend. Schüler sitzen in heruntergekommenen Pavillons, bei starkem Regen tropft es von der Decke, die Klassen sind nur durchs Fenster zu erreichen.

Dort werden junge Menschen auf ihr Abitur, ein mögliches Studium oder die Arbeitswelt vorbereitet. Dass das nicht geht, darüber sind sich alle einig. Doch warum ist noch nichts passiert?

Der Kreistagsbeschluss war doch eindeutig. Das Athenaeum und das Vincent-Lübeck-Gymnasium (VLG) sollten zeitgleich ausgebaut werden. Das Athenaeum musste zurückstecken, weil die Integrierte Gesamtschule (IGS) für Entlastung sorgen sollte. Das ist nicht passiert und ist auch für die Zukunft nicht zu erwarten, denn die Zahl der Schüler, die die IGS den beiden Stader Gymnasien streitig macht, ist marginal.

Warum bisher nicht gebaut wurde, erscheint deshalb unverständlich. Dass gerade jetzt am Athenaeum nichts passiert, leuchtet schon eher ein. Schließlich geht es bei der Diskussion um mögliche Oberschulen im Kreis im Fall des Athenaeums um die Kinder aus Horneburg, Dollern, Agathenburg, aus der Samtgemeinde Lühe und eventuell auch aus Stade. Entsteht in Himmelpforten eine Oberschule mit gymnasialem Zweig, würden zudem dem VLG Schüler fehlen. Dort wurde bereits gebaut, etwa 7,7 Millionen Euro investiert. Im Zweifelsfall müssten sich dann sogar die Einzugsbereiche innerhalb Stades ändern, um das VLG aufzufüllen. Da aber noch gar nichts feststeht, müssen die Schüler leiden - und stehen im Regen.