Jetzt muss noch der Stader Kreistag zustimmen. Bereits im Sommer 2011 könnte die neue Schule starten.

Buxtehude. Die Elternbefragung zur Einführung einer Integrierten Gesamtschule (IGS) in Buxtehude hat gestern ein eindeutiges Ergebnis geliefert: Rund 60 Prozent der Eltern, die den Fragebogen ausgefüllt haben, sprechen sich für eine IGS in Buxtehude aus. Das sind 1092 Stimmen. Allerdings reicht das Votum der Buxtehuder Eltern nicht aus, um sie mit Schülern allein aus der Estestadt zu füllen. Aus Buxtehude haben 419 Eltern für die neue Schulform votiert. Zu wenig, um die Voraussetzung zu erfüllen, dass 130 Kinder pro Jahrgang die Schule besuchen. Vielmehr ergibt das eine durchschnittliche Schülerzahl von 104 pro Jahrgang. Das heißt: Die Buxtehuder IGS muss noch Schüler von den umliegenden Gemeinden aufnehmen.

Manfred Schild von Spannenberg, SPD-Kreistagspolitiker aus Fredenbeck bezeichnete das Ergebnis der Befragung im gestrigen Kreisschulausschuss als hervorragend. Denn das Ergebnis machte einen hohen Zuspruch der Eltern aus der Samtgemeinde Fredenbeck deutlich. Von 187 Eltern, die den Fragebogen beantwortet haben, wollen 112 ihr Kind zur IGS in Buxtehude schicken. Das entspricht einer Quote von rund 60 Prozent. "Die Diskussion beginnt jetzt erst. Eine IGS in Buxtehude reicht nicht aus", sagte Schild von Spannenberg im Kreisschulausschuss. In Fredenbeck hat sich bereits vor Wochen eine Elterninitiative gegründet, die sich für eine Einführung einer dritten IGS im Landkreis Stade stark macht.

Der Erste Kreisrat Eckart Lantz weist darauf hin, dass sich längst nicht alle der Eltern, denen die Unterlagen zukamen, auch an der Befragung beteiligt haben. Lediglich 1858 Eltern von 4817 Erziehungsberechtigten haben das Papier ausgefüllt. Die Rücklaufquote liegt also bei etwa 40 Prozent.

In Buxtehude wird der politische Apparat demnächst auf Hochtouren laufen, um die Einführung einer IGS vorzubereiten. Alle Buxtehuder Fraktionen hatten bereits im Vorwege signalisiert, sich nicht gegen das Elternvotum stemmen zu wollen. Die SPD/FWG-Gruppe und die Grünen hatten sich längst für die IGS bekannt. Selbst FDP und CDU, die eine IGS skeptisch beäugen, hatten angekündigt, den Elternwillen akzeptieren zu wollen.

In der nächsten Sitzung des Buxtehuder Schulausschusses am Mittwoch, 3. März, 18.15 Uhr, im Ratssaal des Buxtehuder Rathauses (Breite Straße 2) beraten die Fraktionen aus Buxtehude das Ergebnis der IGS. In der Sitzung wird sicherlich auch diskutiert, welches Einzugsgebiet festgelegt werden soll.

Interessant ist dafür auch eine Erkenntnis aus Neu Wulmstorf: Die Eltern dort haben ebenso ein reges Interesse gezeigt, ihre Kinder zu einer IGS in Buxtehude schicken zu wollen. Der Bürgermeister von Neu Wulmstorf Wolf-Egbert Rosenzweig hatte selbstständig eine Befragung durchgeführt. Danach haben 108 Eltern dafür gestimmt, ihre Kinder in einer Buxtehuder IGS anmelden zu wollen.

Damit eine IGS tatsächlich in Buxtehude entsteht, sind noch weitere Hürden zu nehmen: Der Kreistag muss einer IGS in Buxtehude zustimmen, und die Landesschulbehörde muss sie genehmigen. Wenn alles glatt läuft, wird die neue IGS im Schuljahr 2011/2012 in Buxtehude eingerichtet. Ein Neubau kommt aus Sicht des Landkreises nicht in Frage. Deshalb muss entweder das Schulzentrum Süd oder das Zentrum Nord in eine IGS umgewandelt werden.

Vieles spricht dafür, dass die IGS am Schulzentrum Nord eingerichtet wird. Ein Umbau wäre nach Ansicht des Buxtehuder Schulamtsleiters Jürgen Grimm vergleichsweise weniger aufwendig als am Schulzentrum Süd. Noch dazu ist das Gebäude mit seiner Nähe zum Buxtehuder Bahnhof auch für auswärtige Schüler leicht zu erreichen.