Nach dem Aus des “Elbe-City-Jets“ vor zwei Jahren gibt es wieder eine Wasserverbindung zwischen den Hansestädten.

Stade/Hamburg. "Leinen los" heißt es von April kommenden Jahres an zwischen Stade und Hamburg. Der Hamburger Fährdienst Hadag läuft den Anleger Stadersand an. Genau zwei Jahre nach dem Aus des Schnellbootes "Elbe-City-Jet" gibt es wieder eine Wasserverbindung zwischen den beiden Hansestädten.

Von April bis Oktober nimmt eine Fähre an Wochenenden und Feiertagen zweimal von den Hamburger Landungsbrücken aus Kurs auf Stade. Bislang fuhren die Schiffe nur bis zum Lühe-Anleger im Alten Land. "Das ist ein Gewinn für die gesamte Region", sagt Egon Ahrens, Geschäftsführer von der Stade Tourismus GmbH, der das Projekt angeschoben hat.

Der Tourismus könne ausgebaut werden, weil Stade sowohl mit der S-Bahn als auch per Schiff erreichbar sei. Das könnten nur wenige Städte um Hamburg vorweisen. 2008 besuchten etwa 60 000 Tagesgäste die Hansestadt, was einem Plus von 30 Prozent entspricht.

Genaue Ziele kann Ahrens nicht nennen, doch ihm ist bewusst, dass die Fahrgastzahlen des "Elbe-City-Jets" nicht erreicht werden können. Die Schnellfähre zählte pro Saison (von April bis Oktober) etwa 80 000 Passagiere. "Das ist nicht möglich, weil wir nur etwa 100 Fahrtage haben und weniger Gäste mitgenommen werden können." 300 Fahrgäste finden auf der Hadag-Fähre Platz, die etwa zwei Stunden für die 30 Kilometer lange Strecke nach Stade braucht. Doch auch wenn beispielsweise 5000 Tagestouristen mit der Fähre nach Stade kommen würden, sei das ein Gewinn. "Wenn jeder rund 30 Euro ausgibt und das multipliziert wird, kommen wir auf eine stattliche Summe."

Zunächst wird die Verbindung für ein Jahr getestet. Ahrens und auch Stades Bürgermeister Andreas Rieckhof sind davon überzeugt, dass die Fähre ein Erfolg für die Stadt wird. Der Tourismus-Experte setzte sich zudem für eine tägliche Fährlinie ein: "Das ist unser Ziel, an dem wir stetig arbeiten werden."

Bevor aber dieses Ziel in Angriff genommen werden kann, müssen die Stader Politiker dem Projekt noch zustimmen. "Wir brauchen unbedingt eine Wasserverbindung. Daher will die Stadt der Hadag einen Zuschuss von 15 000 Euro zahlen", so Bürgermeister Rieckhof. Nur bei einer Finanzspritze werde die Hadag nach Stade fahren. Zudem müsse noch die weitere Anbindung des Anlegers Stadersand geklärt werden. Ein Bus soll die Touristen in die etwa fünf Kilometer entfernte Innenstadt bringen.

Die Fähre wird an den Wochenenden und Feiertagen um 10 Uhr an den Landungsbrücken ablegen und um 12 Uhr in Stade sein. Nach 15 Minuten geht es dann wieder nach Hamburg. Die zweite Fähre startet um 14.30 Uhr und ist um 16 Uhr am Anleger Stadersand, wo es um 16.45 Uhr wieder nach Hamburg geht. Eine einfache Fahrt kostet 8,30 Euro, Kinder zahlen 4,15 Euro. Weil die Hadag dem HVV angehört, können zudem Tageskarten für das gesamte HVV-Angebot gekauft werden.