Bei den vergangenen Europawahlen war die Beteiligung zumeist schlecht. Katastrophal war sie 2004 im Landkreis Stade, lediglich 36,4 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme für das Europaparlament ab.

Unsinnige Verordnungen und wenig durchschaubare Strukturen werden gern als Grund der Enthaltsamkeit angegeben. Eine Ausrede um am Sonntag zu Hause zu bleiben, darf dies aber nicht sein. Angesichts der ständig wachsenden Zunahme an populistischen Parteien, die nicht selten anachronistisch Stimmung für den Nationalstaat machen, ist jede versagte Stimme ein Votum gegen Europa. Und damit auch eine Stimme gegen Freundschaft und Zusammenhalt. Doch gerade dieser Zusammenhalt ist ein Vorzug der EU, besonders angesichts der europäischen Vergangenheit voll Krieg und Erbstreitigkeiten. Dies zu erhalten, sollte im Interesse alle Europäer sein. So ist Wählen ist nicht nur Pflicht, sondern auch ein Privileg.