In die Debatte um die Zukunft des Stader Hertie-Kaufhauses kommt Bewegung. Zwar steht fest, dass Hertie auch in Stade im Sommer schließen muss.

Stade - Doch bereits jetzt gibt es Interessenten für den Standort an der Steilen Straße.

"Die Stader Hertie-Ära geht definitiv zu Ende. Daran ist leider auch nicht mehr zu rütteln", sagt Bürgermeister Andreas Rieckhof. Der Eigentümer der Immobilie wolle jetzt alle Hertie-Häuser in Deutschland verkaufen, weil es dafür mehr Geld gebe als für eine Vermietung, sagt Stades Hertie-Geschäftsführer Rüdiger Müller. Ob die Kunden bald wieder in dem Haus an der Steilen Straße einkaufen könnten, sei ungewiss, sagt Rieckhof. Das Problem dabei sei, dass der Eigentümer "Mercatoria", eine Tochter des niederländischen Unternehmens "Dawnay Day", deutlich überhöhte Preisvorstellungen habe.

Das Hertie-Haus habe zwar eine Toplage und sei deswegen interessant für Projektentwickler. Diese seien aber alle nicht bereit, den von "Mercatoria" geforderten Kaufpreis zu zahlen. Zudem müsse in das Gebäude investiert werden. "Eine Entkernung und eine Erneuerung der gesamten Technik ist notwendig." So fürchtet Rieckhof einen längeren Leerstand. Ein Sprecher der Mayfield Property Management GmbH, die "Mercatoria" in Deutschland vertritt, wollte sich gestern auf Abendblatt-Anfrage nicht dazu äußern.

Doch selbst wenn sich ein passender und vor allem Zahlungskräftiger Investor finden sollte, werde es wahrscheinlich kein neues Warenhaus wie Hertie in der Stader Innenstadt geben, sagt Rieckhof. "Es wird wahrscheinlich in Richtung 'Shop in Shop' gehen, vielleicht auch mit einer Etage für Büroräume oder Wohnungen." Auch die Warenhäuser Stackmann in Buxtehude und Mohr in Dollern zeigten kein Interesse an einer zweiten Filiale in Stade. "Die Risken sind zu hoch", sagt Stackmann-Geschäftsführer Henning Schleemann. Zudem liege Stade für eine zweite Filiale zu nah an Buxtehude. (fre)