Sechsspuriger Ausbau führt zur ersten Vollsperrung am 25./26. April. Bönningstedt verliert monatelang Wirtschaftsweg

Bönningstedt. Der sechsspurige Ausbau der Autobahn 7 zwischen Bordesholm und Schnelsen, der bis Ende 2018 andauern wird, nimmt konkrete Formen an. Zwei der sechs Bauabschnitte werden zurzeit zwischen Bönningstedt und Neumünster eingerichtet und im Abstand von 1,5 Kilometern die künftigen Nothaltebuchten gebaut.

Ende April wird in Bönningstedt auch die erste Brücke über die A7 komplett abgerissen, wofür die gesamte Autobahn in der Nacht vom 25. auf den 26. April in diesem Bereich gesperrt sein wird. Der Wirtschaftsweg Am Hagen/Spann, der das Dorf mit dem Norderstedter Stadtteil Garstedt verbindet und den viele Reiter nutzen, wird bereits vom 17. April an für sieben Monate gesperrt sein. In dieser Nacht des letzten April-Wochenendes werden auch noch die Brücken im Kadener Weg in Ellerau sowie in Schirnau bei Kaltenkirchen abgebaut und sind erst Ende des Jahres wieder hergestellt.

Die einzelnen Baumaßnahmen und Zeitabläufe stellte jetzt Thomas Laib-Wegener, Technischer Geschäftsführer des Firmenkonsortiums Via Solutions-Nord, auf zwei öffentlichen Veranstaltungen in Norderstedt und Kaltenkirchen den Bürgern vor. Eine dritte ist für Dienstag, 31. März, im Freizeitzentrum an der Wählingsallee 46 in Schnelsen geplant. Via Solutions Nord, dem der Essener Baukonzern Hochtief und die Straßenbaufirmen Kemna und Tesch aus Pinneberg angehören, hat vom Bund den Auftrag, für 600 Millionen Euro die Autobahn in vier Jahren sechsspurig auszubauen und sie bis 2044 zu warten und zu unterhalten.

Dafür erhält das private Konsortium etwa eine weitere Milliarde Euro. Insgesamt wird der Ausbau der A7 einschließlich des 550 Meter langen Tunnelbauwerks in Schnelsen 1,6 Milliarden Euro kosten.

Für die Pendler, die täglich mit dem Auto über die A7 zur Arbeit nach Hamburg und wieder zurück fahren müssen, bedeutet diese Dauerbaustelle erhebliche Verkehrsbehinderungen, warnt der Via Solutions-Chef. „Eine reguläre Ausweichstrecke gibt es nicht. Sämtliche Bundes-, Kreis- und Landesstraßen in diesem Bereich sind heute schon so stark belastet, dass wir keine Umleitungen empfehlen können.“ Das gelte insbesondere für die B4, die von Neumünster über Quickborn bis Eidelstedt parallel zur Autobahn verläuft. Einzig mögliche, etwas weiträumigere Umfahrung wären über Großenaspe die B206, A21 und A1 in Richtung Süden.

Zunächst wird jetzt der östliche Fahrstreifen so verbreitert, dass dort während der Baustellenphase vier Fahrstreifen zur Verfügung stehen und der westliche dann in Ruhe von zwei auf drei Fahrstreifen erweitert werden kann. Als erstes werden in diesem und dem nächsten Jahr die Streckenabschnitte Bönningstedt-Schnelsen sowie Henstedt-Ulzburg-Kaltenkirchen ausgebaut. Der Bereich Quickborn/Hasloh folgt 2017/18. In der Baustelle werden die Lkw-Spur 3,25 Meter und die Überholspur 2,85 Meter breit sein.

Anfang Juni wird die Brücke in der Bahnstraße in Quickborn-Heide ertüchtigt, die unter der A7 verläuft. Dafür wird die Bahnstraße in diesem Bereich jeweils an den Wochenenden für den Verkehr gesperrt, so der Via-Solutions-Chef. Im Juni/Juli werden dann auch die Brücken in der Frohmestraße und Heidlohstraße an der Abfahrt Schnelsen abgerissen. Die Auf- und Abfahrten Schnelsen werden dann bis zu 14 Monate lang gesperrt sein. Die Umfahrung werde mit Sicherheit über die A23 erfolgen, so Laib-Wegener.

Ende 2015 wird dann die Hauptverbindung von Bönningstedt nach Norderstedt gekappt, wenn die Brücke in der Norderstedter Straße (K5) abgerissen wird. Dann wird die Buslinie 295, die vom Bahnhof Pinneberg zum Herold-Center fährt, eine andere Querungsmöglichkeit über die A7 benötigen. Der bis dahin wiederhergestellte Wirtschaftsweg Am Hagen/Spann dürfte dafür kaum in Frage kommen, ahnt auch Peter Schreiber, Verkehrskoordinator von Via Solutions Nord. Dafür sei der Weg viel zu schmal und kurvig. Vielleicht bekommt Hasloh dann endlich die seit Jahren gewünschte Busverbindung. Ende 2017 wird die Brücke Hasloher Weg, die die Gemeinde mit Norderstedt verbindet, abgerissen und ist erst sieben Monate später wieder verfügbar.

Autofahrer können sich im Internet auf der Homepage des Unternehmens über die neuesten Entwicklungen und mögliche Staugefahren informieren: www.via-solutions-nord.de.