Flugleiter findet Brief des Piloten, der Mini-Flugplatz ansteuerte.

Helgoland. Die Geschichte vom spektakulären Landeversuch eines Lufthansa-Jets auf dem Helgoländer Dünen-Flugplatz muss umgeschrieben werden. Aber nur ein bisschen.

Die Abendblatt-Regionalredaktion Pinneberg hatte über das waghalsige Manöver eines Flugkapitäns mit einer Boeing 737 berichtet. Der Jet setzte kurz mit dem Hauptfahrwerk auf der viel zu kurzen 400-Meter-Piste auf und wurde dann wieder mit Vollgas durchgestartet.

Bisher stand der genaue Termin für die Dünen-Landung nicht fest. Der Anflug sollte sich im Frühjahr 1973, also vor 40 Jahren, abgespielt haben. Recherchen im Ordnungsamt, bei mehreren Dienststellen und früheren Mitarbeitern der Verwaltung und der Polizei deuteten übereinstimmend auf die Monate April oder Mai 1973 hin.

Auch Thorsten Probst-Engelhardt, Flugleiter und Geschäftsführer, konnte nicht mit präziseren Angaben dienen. Doch nach Erscheinen des Berichts packte den Helgoländer der Ehrgeiz. Probst-Engelhardt sichtete noch einmal alte Aufzeichnungen der Luftaufsicht und wurde fündig. Jetzt steht fest: Der Lufthansa-Besuch fand nicht im Frühjahr 1973, sondern genau am 24. März 1974, einem Sonntag, statt. Das ergibt sich aus einem Brief, mit dem sich der Kapitän der Boeing einige Monate später bei der Flugleitung meldete. Damit ist bis zum runden Jubiläum noch fast ein Jahr Zeit.

Details aus dem Brief möchte Probst-Engelhardt ebenso wie den Namen des Absenders nicht veröffentlichen. Daran hält sich auch das Abendblatt, dem der Name inzwischen aus anderer Quelle bekannt wurde. Nach neuesten Informationen gab es vor dem Aufsetzen der Boeing zwei Landeanflüge ohne Bodenberührung. Der mittlerweile pensionierte Lufthansa-Pilot brachte es nach der Degradierung zum Kopiloten wegen des unzulässigen Helgoland-Trips später noch bis zum Flugkapitän auf dem Jumbo-Jet Boeing 747. Dem Vernehmen nach lebt er in einer Kleinstadt bei Frankfurt.