Das ist ein echtes Vorzeigeprojekt, dass Schul- und Jugendamt mit den Jugendhilfeträgern hier initiiert haben. Sie haben zusammen einen Weg gefunden, wie Schulverweigerer wieder integriert werden können.

Kinder und Jugendliche, die aus völlig zerrütteten Familienverhältnissen kommen, vernachlässigt, verprügelt wurden und von ihren überforderten Eltern keinerlei Unterstützung oder Fürsorge erfuhren, erhalten hier eine neue Chance fürs Leben.

Durch intensive Betreuung durch Förderschullehrer und Sozialarbeiter erleben diese Kinder erstmals in ihren Leben, dass Lernen Spaß machen kann. So entwickeln sie Schritt für Schritt Zutrauen zu sich selbst und zum Unterricht, bis sie sogar wieder zur Schule gehen. Aus Totalverweigerern werden so Schüler, die sich sozial integrieren lassen und ihr aggressives Verhalten in den Griff kriegen.

Die Erfolgsquote von 80 Prozent ist beeindruckend, auch wenn sie erst auf der Basis von 24 Teilnehmern aus Uetersen und Tornesch beruht. Aber für eine kreisweite Ausweitung dieses Modellprojekts reicht es allemal. Was in Uetersen gelingt, dürfte auch andernorts schwer erziehbaren Kindern helfen. Für die Schullandschaft im Land ist dies ein weiteres Beispiel, dass die Behörden besser an schwierige Heranwachsende herankommen, wenn sie mit erfahrenen Jugendhilfeträgern zusammenarbeiten. Schule ohne Schulsozialarbeiter ist heute bei dem steigenden Förderbedarf der Schüler nicht mehr vorstellbar.