Erst komm ich, dann kommen die anderen. Diese Einstellung unterwandert nicht nur zunehmend unsere Gesellschaft, sondern ist letztendlich auch der Grund dafür, warum es derzeit zwischen Wedel und den Hamburger Nachbarn einfach nicht läuft. Alle aktuellen Streitthemen wie Verkehrslenkung, Businesspark sowie geplante Straßensperrungen resultieren aus der einseitigen Sicht, sich lediglich um die Probleme vor der Haustür kümmern zu wollen und sich auch nur um das eigene Fortkommen zu bemühen. Das gilt für viele der Anwohner und Politiker gleichermaßen.

Die Diskussionen über die Stadtgrenzen hinweg haben doch deutlich aufgezeigt, dass es mit der viel beschworenen Gemeinschaft nicht weit her ist und dass alle guten Vorsätze in Sachen Metropolregion Hamburg verdammt schnell vergessen sind, wenn es um die eigene Straße und die eigenen Wähler geht. Da weist man schnell alle Verantwortung von sich, zeigt auf die anderen als Schuldige und fordert simple Lösungen.

Fakt ist, es gibt die einfachen Lösungen nicht. Alle müssen etwas von ihrem vermeintlichen Recht auf Ruhe abgeben. Beide Seiten müssen gemeinsam an einem Strang ziehen, um eine vernünftige Verkehrslösung hinzubekommen. Sind das wirklich allein Hamburger Verkehrsprobleme und sind es andersherum nur Pendler aus Schleswig-Holstein, die es nach Hamburg zieht? Wohl kaum.