Die Modernisierung der Elmshorner Schwimmhalle ist vom Tisch. Bürgermeisterin Brigitte Fronzek kritisiert die Stadtwerke.

Elmshorn. Zwei Millionen Euro fließen in die Modernisierung des Badeparks Elmshorn. Das hat der Ausschuss für Stadtwerke und Kommunale Dienste mehrheitlich beschlossen. Für diese Summe wird eine neue Traglufthalle erworben, die im Winter aus dem Freibad-Schwimmerbecken ein Hallenbad exklusiv für die Vereine macht. Die bisherige Traglufthalle ist nach langjähriger Nutzung marode und wird in diesem Winter zum letzten Mal verwendet. Außerdem entsteht ein neues Umkleidegebäude für das Freibad.

Der Entscheidung ging eine sechsjährige Debatte voraus, in der viele Ideen aufkamen. Ein Vorschlag lautete, ein eigenes Schul- und Vereinsbad zu errichten. Aufgrund der hohen Investitionen zwischen 5,6 und 8,1 Millionen Euro ging die Idee baden. Eine zweite Alternative lag in der Überbauung des 50-Meter-Beckens. Diese Variante, die auf drei Millionen Euro beziffert wurde, war der Favorit der Stadtwerke, die den Badepark betreiben.

Auch Bürgermeisterin Brigitte Fronzek, SPD, tendierte zu dieser Lösung. "Ich bin enttäuscht, dass es nicht so gekommen ist." Die feste Überdachung hätte im Sommer den Freibadgästen bei schlechterem Wetter Schutz bieten und daher die Attraktivität des Badeparks deutlich erhöhen können. Bei gutem Wetter wäre eine Wand geöffnet worden, so dass Open-Air-Badeatmosphäre aufgekommen wäre.

"Außerdem hätten wir uns den Auf- und Abbau der Traglufthalle erspart", so die Verwaltungschefin weiter. Die Prozedur dauert jeweils bis zu vier Wochen. "Die jetzige Lösung ist die zweitbeste", sagt Fronzek und nimmt die Stadtwerke nicht von der Kritik aus. Die Verwaltungschefin bemängelt fehlende Konzepte und das Nicht-Vorlegen einer Wirtschaftlichkeitsberechnung.

Die Stadtwerke hatten argumentiert, dies müsse durch externe Kräfte passieren. Die Grundlagenermittlung sollte 40 000 Euro kosten. Während die SPD dieser Ausgabe zustimmen wollte, lehnten CDU, FDP und WGE/Die Grünen dies ab. Sie stimmten für die Lösung, die abgängige Traglufthalle und das Umkleidegebäude zu erneuern.

"Wir schreiben das jetzt aus", sagt Stadtwerkechef Torsten Zipperling. Er ist sicher, dass die neue Traglufthalle zur Wintersaison 2013 einsatzfähig ist. Für das Umkleidegebäude geht Zipperling von einer Bauzeit von drei bis sechs Monaten aus. Es soll beim Eingangsbereich des Freibades auf Höhe des Bademeisterhauses entstehen. Baubeginn könnte nach Saisonende 2013 sein.

"Wichtig ist, dass überhaupt eine Entscheidung getroffen wurde", sagt Zipperling. Er kritisiert wiederum, dass die Debatte auf dem Rücken der Stadtwerke ausgetragen wurde. "Immer, wenn Zahlen politisch nicht gepasst haben, wurden wir zum Nachrechnen aufgefordert." Laut Berechnung der Stadtwerke fallen für das jetzt gewählte Modell inklusive Betriebs- und Finanzierungskosten jährliche Ausgaben von 317 000 Euro an. Die Überdachung des 50-Meter-Beckens wurde auf jährliche Kosten von 393 400 Euro geschätzt. 2011 erwirtschaftete der Badepark ein Defizit von 1,46 Millionen Euro. Zipperling: "Es ist gut, dass wir jetzt Geld in die Hand nehmen, um etwas Werterhaltendes zu tun." Angesichts steigender Energie- und Personalkosten seien weitere Investitionen wie der Ersatz der Wasserrutsche sowie der Neubau eines Babybeckens "zurzeit nicht drin".