Es hat ja immer alles sein Gutes - behaupten zumindest Optimisten. Ob solche Frohnaturen es aber schaffen würden, dem Kuchenparagrafen etwas Sinnvolles abzugewinnen, bezweifle ich ernsthaft.

Die Idee, mittels der neuen Passage in der Gemeindeordnung des Landes Schleswig-Holstein mehr Transparenz zu schaffen und Korruption vorzubeugen, ist im Grundsatz selbstverständlich gut. Sie artete allerdings in einen bürokratischen Irrsinn aus, der den Paragrafen ad absurdum führt.

Denn er macht nichts transparenter. Er verhindert auch keine Korruption. Ganz im Gegenteil. Er sorgt bloß für viel Zündstoff und zahlreiche Varianten, die derzeit in den Amtsstuben im Land ausgeheckt werden. Kreative Köpfe haben bereits Wege gefunden, die Regelung auszuhebeln. Falls das Gesetz so bleibt, also jeder Spender in einer öffentlichen Sitzung aufgezählt wird, dann sprießen in den kommenden Jahren Fördervereine nur so aus dem Boden. Einer für Pinneberg, einer für Wedel, einer für Elmshorn.

Na klasse, da wird es bestimmt viel übersichtlicher, wer der Stadt wie viel Geld zukommen lässt und dadurch vielleicht etwas für sich als Gegenleistung erhofft. Nein, im Ernst. Das verhindert keine Korruption. Es wird nur Helfern wie den Pinosauriern und Sponsoren das Leben schwerer machen.

Der Kuchenparagraf ist gegessen. Weg damit.