Landrat Wolfgang Grimme gerät zunehmend in die Schusslinie der SPD.

Kreis Pinneberg - Im Hauptausschuss habe Grimme jetzt Auskunft über die vertragliche Situation des Geschäftsführers der Regio-Kliniken, Alexander Schlick, verweigert, so SPD-Kreistagsfraktionschef Hannes Birke. Er habe nach der noch gültigen Laufzeit des Vertrages des Geschäftsführers gefragt und ob dieser Vertrag kürzlich verlängert worden sei. Zur "allgemeinen Verblüffung", so Birke, habe Grimme auf den Aufsichtsrat verwiesen. Nur ihm wolle er diese Frage beantworten.

Für Birke ein "unerhörter Vorgang", der zu wiederholten Male Grimmes "arroganten und autoritären Umgang mit unliebsamen Fragestellern" deutlich mache. Dass der Hauptausschuss, der Gesellschafter des zu 100 Prozent in Kreiseigentum befindlichen Unternehmens sei und in dieser Funktion bei zentralen Personalentscheidungen ein Auskunftsrecht habe, sei selbst für juristische Laien unbestritten.

Der Verdacht liegt für Birke nahe, dass der Landrat als Aufsichtsratsvorsitzender im Alleingang den Vertrag verlängert habe. "Wenn der Landrat nicht sofort für Aufklärung sorgt, entsteht der fatale öffentliche Eindruck, dass die Vertragsverlängerungen in einem unheilvollen Zusammenhang mit den vom Landrat geforderten Verkauf der Kliniken an das Management steht", befürchtet Birke. (man)