Nur eine teure Sanierung der Anlagen kann die Attraktivität wieder steigern. Im Februar wird das Konzept vorgestellt

Elmshorn. Der Zahn der Zeit - er nagt am Badepark Elmshorn. Große Teile der mehrere Jahrzehnte alten Anlage sind sanierungsbedürftig - und es fehlt, verglichen mit anderen Bädern dieser Kategorie, an Attraktivität. Wie groß der Handlungsbedarf ist, erfahren die Politiker erstmals am Montag, 14. Februar, in der Sitzung des Ausschusses für Stadtwerke und kommunale Dienstleister. Von 18 Uhr an steht im Konferenzraum der Stadtwerke das "Entwicklungs- und Optimierungskonzept 2011" für den Badepark auf der Tagesordnung. Sollte dieses - wie in der Vorlage beschrieben - umgesetzt werden, müssten knapp 4,7 Millionen Euro investiert werden.

Nach dem Konzept, das Badleiter Holger Bockelmann den Kommunalpolitikern vorstellen wird, sollen diese Investitionen auf acht Jahre verteilt werden. Der größte Batzen, nämlich 3,1 Millionen Euro, soll 2013 fließen. Dann steht mit der Überbauung von Teilen des Freibades die größte Maßnahme an.

Freibad existiert in fast unveränderter Form seit den 50er-Jahren

Das Freibad auf der Krückauinsel, dessen wesentliche Bauten unter Denkmalschutz stehen, existiert in fast unveränderter Form seit den 50er-Jahren. Inzwischen ist die Liste der Probleme lang. Das Umkleidegebäude ist von innen feucht, da die Isolierung ungenügend ist. Auch die Lüftungsanlage ist defekt. Gleiches gilt für viele der Umkleideschränke. Auch die Duschen sind längst nicht mehr standesgemäß.

Größter Brennpunkt ist jedoch die Traglufthalle, die nach Ende der Sommersaison über dem Schwimmerbecken aufgestellt wird und im Winter den Sportbetrieb für die Vereine sichert. Die Halle ist nach langjähriger Nutzung marode, zudem ist ihr Auf- und Abbau stark personal- und damit auch kostenintensiv.

Wasserrutsche und Babybecken stehen auf der Prioritätenliste ganz unten

Um diese Probleme mit einem Schlag zu lösen, sollen die Schwimmbecken überbaut werden. Auf diese Weise würde eine Schwimmhalle inklusive Umkleidegebäude und Duschen entstehen. Sie würde im Winter exklusiv den Vereinen zur Verfügung stehen, im Sommer den Freibadgästen bei schlechterem Wetter Schutz bieten. Auch wenn ein Teil der Open-Air-Badeanlagen verloren ginge, soll diese Maßnahme dennoch die Attraktivität erhöhen. Die Kosten werden nach erster Schätzung auf drei Millionen Euro beziffert.

Weitere größere Investitionen, die das Freibad betreffen, sind der Ersatz der Wasserrutsche (Kosten: 200 000 Euro) sowie der Neubau eines Babybeckens (100 000Euro). Sie stehen jedoch in der Prioritätenliste ganz unten, sollen erst 2017 beziehungsweise 2018 verwirklicht werden.

Weiter oben steht das Hallenbad, das in den 60er-Jahren errichtet wurde. Als äußerst dringlich wird die Erneuerung der Lüftungsanlage eingeschätzt, die 2012 erfolgen und 250 000 Euro kosten wird.

Weitere Mittel in sechsstelliger Höhe sollen auch in die Erneuerung des Bistros inklusive der Küche, in die Schaffung eines modernen Badshops sowie der Neugestaltung des Eingangsbereichs fließen. Im Jahr 2015 ist außerdem der Neubau der Wasserrutsche geplant, die zunehmend undichter wird. Ein neues Kassensystem ist für 2016 vorgesehen.

Der Sauna-Bereich des Badeparks wurde erst 2008 mit Millionenaufwand saniert und neu gestaltet. Seitdem sind die Besucherzahlen deutlich gestiegen. Damit dieser Trend anhält, betrifft eine Maßnahme auch den Saunabereich: Für 180 000 Euro soll im Außenbereich eine zusätzliche "Schwitzhütte" entstehen.

Der Badepark ist offiziell den Stadtwerken Elmshorn angegliedert. Der städtische Eigenbetrieb müsste, wenn die Politik grünes Licht gibt, auch für die Kosten aufkommen. Zu einem kleineren Teil sollen auch die Gäste des Badeparks an den Investitionen beteiligt werden: So sieht das Konzept auch eine Erhöhung der Eintrittspreise in mehreren Stufen vor. Zudem sollen alle Vergünstigungen und Sozialtarife im Hinblick auf ihre Gerechtigkeit auf den Prüfstand gestellt werden.