Der Streit um die Zukunft des Rettungsdienstes im Kreis Pinneberg wird immer härter. Die Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH), die als gemeinnützige Gesellschaft in den Kreisen Pinneberg, Dithmarschen, Steinburg und Rendsburg-Eckernförde arbeitet, erklärt: “Die Zusammenarbeit mit den DRK-Teams ist nicht mehr möglich.“

Wedel/Pinneberg. Die Kooperation werde künftig rund um die Uhr an allen Tagen der Woche von der Wedeler Wache aus fahren. Das bedeutet das vorläufige Ende des DRK-Rettungsdienstes in Wedel. Rettungsassistenten und -sanitäter des Verbandes hatten 27 Jahre lang im Auftrag des Kreises freitags bis sonntags um 18 Uhr die Aufgabe wahrgenommen.

Peter Meier, Chef des DRK-Ortsvereins in Wedel, kündigt an: Wenn der Kreis Pinneberg den Antrag ablehnt, das DRK als eigenständiges Unternehmen im Rettungsdienst mitwirken zu lassen, wird geklagt. Meier ist sich sicher, dass die Aufgabe, den Rettungsdienst auszuüben, nicht von einem einzelnen Auftragnehmer übernommen werden darf, sondern eigentlich ausgeschrieben werden müsste. Wenn das juristisch zutrifft, würde das den kompletten Rettungsdienst im Land Schleswig-Holstein verändern.

Noch wehrt sich die Rettungsdienstkooperation gegen diese Entwicklung. Den ehrenamtlichen Wedeler Rettern wird vorgeworfen, "trotz mehrfacher Aufforderung seit 2008 keine Aus- und Fortbildungsnachweise" erbracht zu haben. "Stimmt nicht", sagt Meier. Vielmehr habe der Ortsverein nur dem Kreis Pinneberg als Auftraggeber diese Nachweise zu erbringen, aber nicht der erst später gegründeten Rettungsdienstorganisation mehrerer Landkreise. Meier: "Da müssen wir die persönlichen Daten unserer Mitarbeiter schützen."

Außerdem wirft Michael Reis, Geschäftsführer der Rettungskooperation, den Wedelern vor: "In mehreren Fällen sind Dienste durch das DRK gar nicht erst angetreten worden, sodass RKiSH-Mitarbeiter in die Bresche springen mussten." Meier widerspricht: "Das war nie Thema in den Gesprächen, um das Zuständigkeitsproblem zu lösen. Vertretungen gab es in beide Richtungen. Jetzt werden offenkundig Argumente nachgeschoben."