Verwaltungsmitarbeiter nahmen Anregungen und Wünsche für die bevorstehende Aufstellung des Flächennutzungsplans auf.

Pinneberg. Die Pinneberger wollen so viel Natur wie eben möglich in ihrer Stadt erhalten. Die Banswiesen sind ihnen dabei enorm wichtig. Das ist die Quintessenz der ersten Bürgerversammlung zum Thema "Neuaufstellung des Flächennutzungsplans für die Stadt Pinneberg" im Rathaus.

Ein Flächennutzungsplan ist ein grober Plan für die künftige Nutzung der Gesamtfläche des Stadtgebietes. Das derzeit gültige Papier stammt aus dem Jahr 1986, es wurde seitdem 52 Mal geändert, um den Plan den jeweils aktuellen Bedürfnissen anzupassen. Ein neuer ist also dringend nötig. Die zentrale Frage: Wie wollen wir im Jahr 2025 leben? Der Weg zum Ziel soll nicht über einen Flickenteppich von einzelnen Bebauungsplänen, sondern über die Gesamtperspektive führen. Grundlage für alle Ideen und Pläne ist das in diesem Jahr von der Ratsversammlung beschlossene Stadtentwicklungskonzept.

Politik und Verwaltung setzten mit der Einladung zur Bürgerversammlung einen aktuellen Beschluss des Stadtentwicklungsausschusses um: Das Gremium hatte die Beteiligung der Pinneberger Bürger an der Aufstellung des neuen Flächennutzugsplans gefordert - und zwar vom ersten bis zum letzten Schritt.

Phase eins ist jetzt mit der ersten Bürgerversammlung zum Thema im Rathaus gestartet, mit einer müden Beteiligung. Gerade mal 78 Bürger kamen, die Hälfte verließ den Raum mit Anpfiff des HSV-Fußballspiels. Im Publikum: Zwanzig Schüler der Grund- und Gemeinschaftsschule. Die Schulklasse wollte Politik live erleben.

Das Erlebnis gestaltete sich zunächst so: Nach einer Präsentation des Pinneberger Ist-Zustandes und der Bedingungen für die Zukunftspläne, hagelte es Kritik aus dem Publikum. Die Gäste machten ihrem Ärger über eine als "lustlose" empfundene Einladung zur Bürgerversammlung und über die "ungeeignete Präsentation" Luft.

"Hier müssten jetzt Experten sein, die uns die Zusammenhänge erklären", bemängelte Manfred Stache von GAL & Unabhängigen. Dann ging es doch ans Eingemachte und die Gäste waren sich einig. Der Erhalt der Grünflächen wurde als Bürgerbeschluss an die Politik weitergereicht. Einigkeit auch darin: Ein neuer Flächennutzungsplan muss mit Respekt behandelt werden und darf nicht - wie es in den vergangenen 23 Jahren geschehen - alle halbe Jahre durch den Beschluss neuer Bebauungspläne geändert werden.