Die Juristin (32) will Wirtschaftskraft stärken und so für mehr Jobs sorgen. “Menschen stehen im Vordergrund, nicht Parteifarben“.

Quickborn. Im Quickborner Rathaus könnte von November 2010 an ein neuer Wind wehen. Johanna Carolin Skalski (32) kündigte an, auf Bürgernähe und Transparenz zu setzen. Die FDP-Frau war, wie berichtet, überraschend von der SPD als Wunschkandidatin für die Bürgermeisterwahl am 9. Mai auserkoren worden. An diesem Freitag wurde sie vorgestellt (siehe Infokasten).

Den Mitarbeitern der Verwaltung verspricht sie, falls sie gewählt wird: "Das erste Signal wird Ruhe sein. Man muss sich erst mal Zeit nehmen, sich kennenzulernen. Ich werde nichts mit der Brechstange machen, sondern versuchen, es mit dem Willen der Mitarbeiter umzusetzen." Bürgermeister Thomas Köppl (CDU) hat bei seinem Amtsantritt vor fünf Jahren zu allererst die gesamte Verwaltungsstruktur umgekrempelt.

Sie habe "den Anspruch, es besser zu machen" als der amtierende Verwaltungschef, ist Johanna Skalski von sich überzeugt. Schon von Kindesbeinen an habe sie gelernt, Verantwortung zu übernehmen, wurde zur Klassen- und Jahrgangssprecherin gewählt. "Ich wollte schon immer Bürgermeisterin werden", sagt die Juristin für Steuerrecht.

Mit drei Jahren ist Johanna Skalski mit ihren Eltern aus Oberschlesien nach Elmshorn gekommen. Als Spätaussiedlerin hatte sie es nicht leicht. "Ich kam gleich in den Kindergarten", erinnert sie sich. "In sechs Wochen konnte ich Deutsch."

Ihr Ziel sei es, für mehr Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze zu sorgen und dabei "Wohnen und Arbeiten zu vereinbaren", sagt sie. Quickborn biete "ein tolles Flair" als Stadt mit reichlich Natur und Grünflächen ganz in der Nähe einer Großstadt. "Quickborn ist keine Schlafstadt, sondern hat das Potenzial, eine Lebensstadt mit Herz zu werden."

Anders als der Amtsinhaber, der oft mit SPD und Grünen im Clinch liegt, will sie Partei übergreifend agieren. "Der Bürgermeister ist nur seinem Gewissen und den Interessen der Bürger verpflichtet. Ich möchte den Menschen in den Vordergrund stellen, nicht die Farben der Parteien." Sie will sich den Quickbornern als "bürgernahe Kandidatin, nicht gerade zum Anfassen, aber zum Ansprechen" präsentieren. Erster Pflichttermin ist der Weihnachtsmarkt an der Marienkirche an diesem Sonnabend. Und was hat aus ihrer Sicht Köppl falsch gemacht? "Ich werde mich über meinen Amtsvorgänger nicht äußern."