Am 26. Februar startet er gemeinsam mit seinem Freund Peer Olav Breuss. Noch sucht das Duo einen alten Bus für die Tour nach Banjul.

Barmstedt/Banjul. In Afrika war er noch nie. Jetzt wagt sich Fred Freyermuth gleich mit einem Abenteuerlaub auf den schwarzen Kontinent. Der Barmstedter Werkleiter nimmt an der Rallye Dresden - Dakar - Banjul teil, die am 26. Februar in Sachsen startet. Mit 50 Teams ist er vier Wochen lang auf 7300 Kilometern unterwegs - quer durch das Atlasgebirge und die Westsahara. "Ich freue mich drauf", sagt Freyermuth. "Das Ganze ist eine Mischung aus Abenteuer und Hilfsaktion."

Denn angekommen in Banjul, der Hauptstadt Gambias, ist die Aktion noch nicht zu Ende. Alle Fahrzeuge werden in einem Fußballstadion für karitative Zwecke versteigert. "Das ist wie ein großes Volksfest", sagt Freyermuth. "Die Leute strömen von überall her und bieten mit." Das müsse man sich so vorstellen: Wohlhabende Afrikaner kaufen sich dort für etwa 1000 Euro ein Fahrzeug für sich und ihre Familien. In drei Jahren seien so schon 180 000 Euro zusammengekommen, die Krankenhäusern und Schulen in Gambia zugute kamen.

Als er von seinen Kollegen vom Round Table in Elmshorn von dieser Rallye für den guten Zweck hörte, war er sofort Feuer und Flamme. Zusammen mit seinem Freund Peer Olav Breuss (43) will der 44 Jahre alte Barmstedter Ende Februar auf die abenteuerliche Reise gehen. Dafür suchen die beiden Männer allerdings noch das richtige Fahrzeug und hoffen auf Unterstützung von Firmen, die ein solches entbehren können.

"Wir brauchen einen alten Bus, der den nächsten TÜV-Termin nicht überleben würde, aber noch 7000 Kilometer in vier Wochen schafft und in dem wir schlafen können, der Platz für Hilfsgüter, Treibstoff und Ersatzreifen hat", erklärt Freyermuth. Die Rallye-Teilnehmer wollen Spielzeug, Buntstifte und Kugelschreiber mitnehmen, die sie in den Schulen verteilen möchten.

Außerdem soll ein Cross-Motorrad mit, auf dem einer des Duos quer durch die Wüste brettern will, während der andere den Bus steuert. Freyermuth: "Das ist für uns ein zusätzlicher Spaß."

Jedes Team erhält ein "Road-Book", in dem die gesamte Strecke und alle Treffpunkte aufgeführt sind, erklärt Holger Leipnitz vom Verein Breitengrad, der diese Rallye 2006 ins Leben gerufen hat. "Wir machen das zweimal im Jahr, im Frühjahr und im Herbst", erzählt der selbstständige Veranstaltungsorganisator aus Dresden, der durch seine Privatreisen und Kontakte nach Afrika auf diese Idee kam. "Dies ist jetzt die achte Rallye." Da er selber mitfahren und ab der Westsahara die Teams im Konvoi fahren würden, könne niemand verloren gehen. "Bisher sind immer noch alle angekommen. Nur zweimal mussten wir abschleppen."

Freyermuth ist auf alles gefasst. Mit Landkarten und GPS-Ortung hofft er, auf Kurs zu bleiben. Diesel-Tankstellen gebe es an der Strecke genug. Und im Notfall müssten sie eine der "faszinierenden Werkstätten" ansteuern, die mit einfachsten Mitteln schwierigste Probleme lösen könnten. "Da wird schnell wieder fest geschweißt, was kaputt gegangen ist." Für ihn ist bei dieser Rallye auch "der Weg das Ziel".