Klimawandel: Naturnahe Projekte sollen Jungen und Mädchen zu einem überlegtem Umgang mit den vorhandenen Ressourcen anhalten.

Kreis Pinneberg. Klimaschutz? Das war doch voriges Jahr aktuell, begann Umweltminister Christian von Boetticher seinen Vortrag. "Nun sind doch die Wirtschafts- und Finanzkrise und der Tod von Michael Jackson die beherrschenden Themen in den Medien." Was soll da der Klimawandel? "Der ist raus aus den Blättern wie Waldsterben und Vogelgrippe." Aber, so warnte der Minister zum Auftakt der Kreisumwelttage in Pinneberg: "Der Klimawandel ist keine Eintagsfliege, kein Medien-Event. Dies ist ein Thema, das uns noch viel länger beschäftigen wird als die Wirtschaftskrise."

Erstmals veranstaltet der Kreis Pinneberg Umwelttage. In den nächsten zwei Wochen bis zu den Sommerferien können Kinder und Jugendliche bei 26 Aktionen praktischen Umweltschutz lernen, stellte Valerie Wilms das Programm vor. Die Beteiligung sei groß, freute sich die Vorsitzende des Umweltausschusses des Kreistages. Insgesamt 750 Kinder hätten sich angemeldet. So machten sechs Kindergärten mit 140 Kindern bei den Walderlebnistagen (7. und 14. Juli) mit. Weitere 100 Grundschüler wollen sich vom ehemaligen Forstdirektor Hans-Albrecht Hewicker in die Geheimnisse de Waldes einführen (10. Juli). 100 Kinder versuchten sich als "kleine Klimaforscher" beim Kreisjugendring (sechs Termine vom 6. bis 15. Juli). Und acht Schulklassen von fünf Schulen reisen bei der ÖPNV-Rallye selbstständig mit Bussen und Bahnen kreuz und quer durch den Kreis, um bestimmte Aufgaben zu lösen.

Die Kinder in den Klimaschutz einzubeziehen, sei "vorbildlich", lobte Minister von Boetticher. "Über die Kinder gelingt es oft, die Gedanken der Erwachsenen zu verändern", ist er überzeugt. "Wir brauchen ein Umdenken in der Gesellschaft." Dazu gehöre nicht nur mehr Rad zu fahren und weniger "Mama & Papa-Taxi-Fahrten", wie Valerie Wilms riet. Auch beim Kauf der Nahrungsmittel müsse der Verbraucher "global denken und lokal handeln", appellierte der Landesumweltminister an die Bürger, auf saisonale Produkte zu setzen. "Die besten Erdbeeren gibt es nur im Sommer. Die kommen hier aus der Gegend und schmecken am besten." Was es für die Umwelt bedeutet, wenn die Erdbeeren eigens aus Südafrika eingeflogen werden müssen, zeigte die Verbraucherzentrale an einem Stand: Der Benzinverbrauch steigt um das 170-fache. Ein Kilogramm Erdbeeren kostet dann fast fünf Liter statt nur 28 Milliliter Treibstoff und produziert entsprechend mehr an Kohlendioxid.