Eine rundum positive Bilanz ihres Zusammenschlusses “Nordgate“ zogen gestern die Bürgermeister der sechs Städte entlang der A 7 von Quickborn bis Neumünster in Hamburg.

Quickborn/Hamburg. Seit einem Jahr vermarkten diese Kommunen zusammen mit Bad Bramstedt, Kaltenkirchen, Norderstedt und Henstedt-Ulzburg ihre Gewerbeflächen gemeinsam. Die erste Bilanz zeigt: "Nordgate ist ausgesprochen erfolgreich", brachte es Klaus H. Hensel, amtierender Bürgermeister von Quickborn am Rande der Immobilienmesse "Expansion" im Hamburger CCH auf den Punkt.

211 Anfragen und 22 Firmenansiedlungen habe das Bündnis im ersten Jahr seines Bestehens zusammengebracht, führte er aus. "Wir sind auf einem hervorragenden Weg und überzeugt davon, auch in Zukunft mit Nordgate erfolgreich zu sein." Insgesamt eine Million Quadratmeter Gewerbeflächen an 13 Standorten habe der Wirtschaftsverbund im Angebot. Mit 230 000 Einwohnern sei diese Region an der A7 der zweitstärkste Wirtschaftsraum des Landes - mit der größten Kaufkraft im Land. Weiterer Beleg der Wirtschaftskraft: Elf der 100 größten Unternehmen haben hier ihren Sitz. Und auch die Pendlerströme sind positiv: 5375 mehr Menschen fahren täglich zur Arbeit in das Nordgate-Gebiet hinein als hinaus.

Nordgate wurde gegründet, als die Wirtschaft boomte, sagte Norderstedts Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote. Nun in der Wirtschaftskrise zeige sich, dass "es gut war", bei der Wirtschaftsförderung eine gemeinsame Linie zu vertreten. "Es hat die Städte zusammengeschweißt." Auch äußerlich präsentierten sich die Bürgermeister aus einem Guss: Alle hatten die gleiche grüne Krawatte umgebunden.

So wird jede Anfrage, die eine der sechs Verwaltungen erreicht, an die Kollegen im Bündnis weitergeleitet, erläutert Maren Rusch, Wirtschaftsförderin in Quickborn. Dem Interessenten werde dann ein Angebot aus allen sechs Kommunen unterbreitet. Dann entscheide dieser, welcher Standort für ihn interessant sei. So lief es auch mit dem Kaffeeröster Darboven, der - wie berichtet - seinen Vertriebsstandort für jetzt nach Quickborn verlagert hat. "Natürlich bleiben wir Mitbewerber", sagt Maren Rusch. "Aber es ist wichtig, Firmen und Arbeitsplätze in der Region zu halten."

Mit dieser Aufgabe beschäftigt sich auch Harald G. Schroers. Der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WEP der Kreise Pinneberg und Segeberg ist auch auf der zweitgrößten Immobilienmesse in Deutschland, nur wenige Meter von Nordgate entfernt. Zusammen mit seinen Kollegen macht er Wirtschaftsförderung für die sechs Landkreise rund um Hamburg. Sein Eindruck: "Es herrscht Aufbruchstimmung in der Metropolregion."