Hanny Tantau, Hans-Peter Mühlbach und Carol Jesse veröffentlichen populär-wissenschaftliches Werk zum Jubiläum.

Uetersen

Hanny Tantau liebt Rosen, so lange sie denken kann. Da sie in der bekanntesten Uetersener Rosenzüchterfamilie aufgewachsen ist, hat sie auch viel Wissen gesammelt über die "Königin der Blumen". Jetzt erfüllt sich einer ihrer größten Wünsche: Gemeinsam mit Professor Hans-Peter Mühlbach und Carol Jesse veröffentlicht Hanny Tantau im Boyens-Verlag Heide das erste Buch über den Rosenpark in ihrer Heimatstadt, das Rosarium - rechtzeitig zum 75-jährigen Bestehen der Anlage.

Auch 1934 war ein Jubiläum der Grund für den Bau des Rosenparks. Uetersen feierte damals sein 700-jähriges Bestehen. Jetzt stehen gleichzeitig zwei bedeutende Jubiläen an. Auf 216 Seiten gibt es der blumigen der beiden Feiern 295 wunderschöne Bilder, viele Erklärungen über die Geschichte, die Sammlung, die Züchtung und die Vermehrung der Rosen. "Das wird eine bleibende Erinnerung für alle Uetersener und ihre Gäste", sagt Bernd Rachuth, Leiter des Boyens-Buchverlags.

Acht Jahre ist es her, dass Hanny Tantau mit ihrer Freundin Carol Jesse darüber sprach, endlich einen "Führer in Buchform" fürs Rosarium zu erarbeiten. Doch es sollte noch viel Wasser durch den Mühlenteich im Rosarium laufen, bis das Werk in Angriff genommen werden konnte.

Hanny Tantau, die an der Uni Hamburg die Entwicklung neuer Züchtungsverfahren erforscht, begeisterte als Co-Autor ihren Professor, Hans-Peter Mühlbach. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in Fachzeitschriften und ist begeisterter Hobbygärtner und Rosenliebhaber.

Dritte im Bunde ist Carol Jesse, eine freiberufliche Übersetzerin und Englischlehrerin. Sie pflegt in Neuendeich liebevoll ihren Bauerngarten. Sie hat die wichtigsten Kapitel ins Englische übersetzt, in Wirklichkeit "nachgedichtet", wie Professor Mühlbach meint. "Das ist ein Genuss, diese Kapitel zu lesen", sagt er.

Zwei Jahre lang haben die drei Autoren geschrieben, fotografiert und korrigiert. Ursprünglich sollte das Werk nur halb so umfangreich werden. Doch Dörte Kromrei, die im Heider Buchverlag die Gestaltung übernahm, wollte kaum eines der etwa 300 zugeschickten Bilder missen.

So ist ein umfangreiches Werk entstanden, mit dem sich der Besucher des Parks auf einen informativen Rundgang durch den Rosenpark machen kann. Anhand der Erläuterungen und eines Plans findet er schnell Arten und die dazu gehörige Geschichte. Bild und Text sind ebenso in Ruhe zu Hause zu genießen.

Um so ein umfangreiches Buch zu erstellen, sind viele Unterstützer notwendig: Familie Tantau lieferte wertvolle Dokumente für das Kapitel über die Geschichte des Rosariums. Aktuelle Informationen steuerten Bauhofleiterin Stefanie Schmedes und Stadtgärtner Ernst-Peter Hachmann zu. Hachmann ist seit 20 Jahren im Rosarium tätig, und weiß wahrscheinlich am besten, wo was zu finden ist.

Mit diesem Werk dokumentiert Uetersen, welchen Stand das Rosarium in der Reihe der Rosengärten in Deutschland einnimmt. Weit vorn liegt das Europa-Rosarium in Sangerhausen mit mehr als 7000 Rosensorten. Das Deutsche Rosarium im Dortmunder Westfalenpark gilt als die zweitgrößte Anlage mit 3500 Arten und Sorten. "Doch Uetersen besticht durch seine großzügigen, flächigen Pflanzungen", betont Biologie-Professor Mühlbach. Davon können sich Rosenfreunde in den kommenden Wochen am besten vor Ort überzeugen. Das Buch für den informativen Spaziergang gibt es in allen Uetersener Buchhandlungen und im Parkhotel auf dem Gelände des Rosariums.

Die Rosenblüte hat dank der warmen Witterung im April sogar schon begonnen - so steuert die Natur ihren Teil zum doppelten Uetersener Jubiläum bei.