Als Herausforderung für Planer und Baufirmen, aber auch für die Menschen im Land bezeichnet Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Meyer den bevorstehenden Ausbau der A 7 zwischen Hamburg und Bordesholm.

Kreis Segeberg. "Wir werden diese Herausforderung meistern, aber wie jede Großbaustelle wird auch dieses Projekt mit Belastungen für die Menschen und die Wirtschaft verbunden sein", sagte Meyer.

Mehr als ein Jahr vor dem ersten Spatenstich für den sechsspurigen Ausbau der Autobahn 7 hat es in Neumünster eine erste große Informationsveranstaltung zu dem geplanten Bauprojekt gegeben. Gastgeber waren neben der Landesregierung, die Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein sowie die DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) und die Logistik Initiative Schleswig-Holstein.

Wie Verkehrsminister Reinhard Meyer vor den rund 250 Teilnehmern sagte, sei die Autobahn 7 die längste Autobahn in Deutschland und eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen zwischen Skandinavien und Zentraleuropa. Sie werde deshalb als leistungsfähige und attraktive Verkehrsverbindung ausgebaut.

Nach Angaben des Verkehrsministers sei bereits "vieles in die Wege geleitet worden, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Dabei sollen Lehren aus dem Ausbau der A 1 zwischen Hamburg und Bremen gezogen werden. So soll zur Bauzeit ein verbessertes ÖPNV-Angebot bereithalten und gemeinsam mit Hamburg und den lokalen Medien ein Infoportal für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.

Nach den Worten von Bernd Rothe von der DEGES werden während der insgesamt achtjährigen Bauzeit grundsätzlich vier Fahrstreifen mit einer Mindestbreite von 3,25 Meter für die rechten und 2,85 Meter für die linken Fahrstreifen zur Verfügung stehen.

Zum verbesserten ÖPNV-Netz während der Bauzeit kündigte Bernhard Wewers, Geschäftsführer der Landesweiten Verkehrsservicegesellschaft (LVS) eine Taktverdichtung auf den Strecken Hamburg-Kiel und Hamburg-Flensburg an. Zwischen Hamburg und der Landeshauptstadt sollen die Züge dann halbstündlich verkehren. Auch für den Straßengütertransport soll die Nutzung der Schiene eine Alternative darstellen. Zu diesem Thema wurde insbesondere die Idee der Einrichtung eines kombinierten Verkehrsterminals in Neumünster angesprochen. Dort sei es möglich, Ladung von der A 7 kommend auf die Schiene zu setzen und als fester Pendelverkehr zwischen Neumünster und dem Rhein-Ruhr/Rhein-Main-Gebiet einzurichten, sagte Bernhard Wewers.

Für die Präsidentin der IHK Schleswig-Holstein, Friederike C. Kühn, ist die Dimension des Problems enorm. "Ich appelliere an das Land, beim Ausbau der A 7 weiterhin den engen Kontakt mit der Wirtschaft zu suchen und je nach Baufortschritt auch regionale Besprechungen und Informationsrunden mit örtlich betroffenen Unternehmern einzurichten."