Im Mai gewann Horst Krawutschke als Kandidat bei Günther Jauch 32.000 Euro. Jetzt kaufte er sich einen fahrbaren Mammut-Grill.

Henstedt-Ulzburg . "Was machen Sie mit dem Geld, wenn Sie heute eine Million Euro gewinnen?", fragte Günther Jauch. Sein Gegenüber beim RTL-Fernsehquiz "Wer wird Millionär?", Horst Krawutschke aus Kisdorf, überlegte kurz und antwortete: "Neue Möbel kaufen und die Wände in unserer Wohnung streichen - alles Ton in Ton. Meine Frau Sabine möchte das so."

Dieser Dialog zwischen TV-Moderator und Quizkandidat fand am 12. Mai des vergangenen Jahres in einem Kölner Fernsehstudio statt. Kneipenwirt Krawutschke, 44, gewann am Ende zwar keine Million, aber immerhin doch 32.000 Euro. Dieses Geld hat er nicht nur für Möbel und Farbe ausgegeben. Mehr als die Hälfte des Betrages hat der Chef eines Catering-Service für seinen neuen, wie er sagt, "Wahnsinns-Grill" verwendet.

Gut abgeschirmt steht "The Giant Mammut Smoker" in einem Käfig hinter dem Restaurant Maxi Mum in Henstedt-Ulzburg. Das schwarze Ungetüm ist 7,10 Meter lang, 2,25 Meter breit, 3,15 Meter hoch und wiegt zwei Tonnen. "Es ist Deutschlands erster Barbecue-Griller mit solchen Maßen und nach meiner Erkenntnis einer der größten Holzgriller in ganz Europa", behauptet "Hotte" Krawutschke. Mit dem Griller zieht er jetzt durch die Lande, so wie man es von den Südstaaten der USA her kennt. In seinem Smoker garen mächtige Fleischstücke langsam bei mäßiger Temperatur in der heißen Abluft eines Holzfeuers. Die Hits sind Spare Ribs, Rib Eyes, Spieß- und Burgunderbraten. "Qualität und Geschmack sind unvergleichlich", sagt er.

Beinahe hätte sich Krawutschke einen Ostsee-Fischkutter gekauft

Mit dem Quiz-Geld von RTL in der Tasche hatte sich "Hotte" vor einigen Monaten auf die Suche nach einer verrückten Grillidee gemacht. Beinahe hätte er sich in Paderborn einen alten Ostsee-Fischkutter gekauft. Im letzten Moment, kurz vor der Vertragsunterschrift, merkte er jedoch, dass der Schiffsboden vergammelt war.

Irgendwann geriet der Partyservice-Chef aus Kisdorf auf die "amerikanische BBQ-Schiene". Im Internet fand "Hotte" Adresse und Telefonnummer einer kleinen Schlosserei in Polen, dessen Inhaber Mammut-Smoker baut. "Ich habe den Mann angerufen, meine Wünsche geäußert, und bei einem Kaufpreis von 20.000 Euro wurden wir uns einig", sagt Krawutschke.

Sechs Wochen später fuhr er mit einem Freund in einem VW T5 mit Anhängerkupplung nach Polen und holte das Prachtstück ab. "Wir waren auf der Rückfahrt kaum hundert Meter hinter der polnisch-deutschen Grenze, da hatte uns der Zoll am Wickel. Mit Blaulicht kamen sechs Beamte hinter uns her. Sie haben den Smoker jedoch nicht nach Schmuggelware untersucht, sie wollten nur wissen, was das für eine merkwürdige Maschine ist." Der Smoker ist ein richtiger Hingucker.

Probleme gab es nur auf der Kfz-Zulassungsstelle und beim TÜV in Norderstedt. Bevor Krawutschke den TÜV-Stempel auf dem Kennzeichenschild hatte, mussten einige Veränderungen an dem Griller vorgenommen werden.

Der Terminkalender ist voll. Anfang Juni, beim Abschlussfest von 35.000 Bikern nach dem Gottesdienst im Hamburger Michael auf dem Dodenhof-Parkplatz in Kaltenkirchen, wird "Hotte" seinen Smoker anwerfen.

Vor einigen Tagen hat Rudi Dietl, Vorsitzender des SV Feldkirchen in Bayern, angerufen. Der 2. Bürgermeister aus dem Ort in der Nähe von Straubing will den Smoker Mitte Juli für sein Sommerfest haben und lässt ihn aus Henstedt-Ulzburg abholen.

Auch bei der Aktion "Schleswig-Holstein grillt an" von NDR Hörfunk, Welle Nord, ist Krawutschkes am 9. Februar ab 13 Uhr im Einsatz. Die NDR-Reporter Jan Bastick, Christian und Jan Malte Andresen wollen am Sonnabend überall in Schleswig-Holstein die Kohlen glühen lassen. Vielleicht schauen sie dann auch beim "Giant Mammut Smoker" vorbei.